Australian Open

Jürgen Melzer in erster Runde ganz souverän

Sport
19.01.2015 09:17
Jürgen Melzer ist am Montag mit einer starken Leistung in die zweite Runde der Australian Open eingezogen. Mit einem 6:1-6:4-6:2-Erfolg über Victor Estrella Burgos (DOM) in nur 1:27 Stunden sparte der 33-jährige Niederösterreicher auch Kraft. Melzer hatte sich ja erstmals beim ersten Major erst über die Qualifikation in das Hauptfeld gespielt. Nächster Gegner ist nun aber Tomas Berdych (CZE-7).

Österreichs aktuelle Nummer drei, die im Vorjahr in Australien wegen einer Verletzung gefehlt hatte, hat sich damit auch wieder die Rückkehr in die Top 100 gesichert. Ein Auftakt nach Maß also für den früheren Weltranglisten-Achten aus Deutsch Wagram. "Ja, ich bin sehr zufrieden. Es war taktisch eine sehr gute Leistung. Ich wusste, dass er sich schwertun wird mit dem Rückhand-Passierball und das habe ich gut ausgenützt und durchgezogen. Ich habe ihn nie mit seiner Vorhand ins Spiel kommen lassen", analysierte Melzer.

Nach Qualifikation deutlich lockerer
Erstmals seit Wimbledon 2002 hatte Melzer sich davor wieder die Mühen der Qualifikation bei einem Grand-Slam-Turnier antun müssen. "Natürlich war für mich die Anspannung in der Qualifikation etwas ganz Neues, da will man überleben. Das ist mir gelungen und heute ging es dann schon um einiges lockerer von der Hand", gestand Melzer, der im Finish des letzten Quali-Spiels gegen Steve Darcis für ihn selbst überraschend auch mit ziemlichen Krämpfen konfrontiert war. "Das war das erste Mal so richtig heftig, aber ich glaube, das war mehr Anspannung als physische Belastung. Auch mal was Neues."

"Normal bin ich jetzt gefährlich"
Doch mit nun vier Siegen im Gepäck hat Melzer auch das so wichtige Selbstvertrauen getankt. "Jetzt bin ich im Turnier drinnen und habe vier Matches gespielt. Da bin ich im Normalfall immer auch gefährlich." Doch natürlich weiß auch Melzer, dass er gegen den Weltranglisten-Siebenten Berdych klarer Außenseiter ist. "Ich freue mich sehr drauf. Ich kann locker in die Partie reingehen und habe nicht großartig etwas zu verlieren. Der hat mich hier vor zwei Jahren ziemlich abgeschossen, aber ich habe ihn auch schon geschlagen", erinnert sich Melzer. Gegen den vier Jahre jüngeren Tschechen hat die aktuelle Nummer 108 eine 2:3-Bilanz stehen. "Vielleicht eine Überraschung zu schaffen, wäre schön."

Unabhängig davon hofft Melzer auf eine verletzungsfreie Saison und dann will er sich "wieder vorne reinspielen". Top 100 ist er nun wieder, aber "das ist nicht mein Anspruch. Ich hoffe, dass ich bis Paris wieder zu den Top 50 anschließen kann." Bis dahin werde er einige Qualifikationen spielen müssen, aber er glaubt, dass er "gut genug" ist, um das zu schaffen.

Seit kurzem ist Jan Velthuis wieder sein fixer Coach. "Das ist eine dauerhafte Lösung. Letztes Jahr waren doch einige Sprünge. Mit Jan habe ich vorher sechs wunderschöne Jahre gehabt und da haben wir jetzt wieder nahtlos angeschlossen."

Turbulente Zeit beim ÖSV
Personalentscheidungen stehen auch im ÖTV an, der Tennisverband sucht sowohl einen neuen Davis-Cup-Kapitän als auch ab März einen neuen Präsidenten. "Ronnie hat eine sehr schwere Zeit im Verband gehabt und sein Bestes gegeben. Man wird sehen, wer jetzt nachkommt", meinte Melzer über Noch-Präsident Leitgeb, der weiterhin sein Manager bleibt.

Lust auf Davis Cup
In Sachen Davis Cup werde er auch weiterhin gerne zur Verfügung stehen. Wer der Kapitän wird, ist für ihn selbst nicht mehr ganz so wichtig. "Die Zukunft im Davis Cup gehört jemand anderem. Es ist wichtig, dass sich der wohlfühlt", erklärte Melzer im Hinblick auf Dominic Thiem. Das Team für den Auswärts-Länderkampf Anfang März in Schweden stelle sich derzeit selbst auf. "Die Frage ist nur, ob es zur Verfügung steht", ergänzte der Niederösterreicher.

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(Bild: KMM)



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