Opium-Djihad

Afghanistan ruft heiligen Krieg gegen Drogen aus

Ausland
01.02.2006 15:58
Um wieder Herr über den eskalierenden Opiumbau im Land zu werden, hat die afghanische Regierung den Djihad – den heiligen Krieg – gegen die Drogenbarone ausgerufen. Die Offiziellen und die Vereinten Nationen haben bei einer Konferenz in London eine neue „Nationale Drogenkontrollstrategie“ beschlossen. Afghanistan will damit seine Zeit als Spitzenerzeuger von Heroin beenden.

Mit dem Ausruf des Djihads gegen die Heroinbarone sollen Anbau, Produktion, Handel und Konsum von Drogen in Afghanistan zunächst verringert und langfristig beendet werden. Trotz nationaler und internationaler Anstrengungen ist Afghanistan seit Jahren weltweit größter Produzent von Rohopium, dem Grundstoff für Heroin.

UNO hilft bei Drogenbekämpfung
Der afghanische Minister für Drogenbekämpfung, Habibullah Qaderi, nannte die Strategie „einen bedeutenden Schritt auf dem Weg, der vor uns liegt“. „Sie wird uns dabei helfen, alle unsere Aktivitäten in der Schlacht gegen diese Plage zu koordinieren und zu fokussieren“, sagt er. Die afghanische Regierung sei entschlossen, diesen Kampf mit Hilfe ihrer internationalen Partner zu gewinnen.

Unter den Taliban gab's keinen Mohnanbau
Die radikal-islamischen Taliban hatten den Anbau von Schlafmohn, aus dem Rohopium gewonnen wird, gegen Ende ihrer Herrschaft in Afghanistan verboten. Nach dem Sturz der Taliban Ende 2001 begannen viele Bauern wieder damit, Schlafmohn anzubauen.

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