"Rosetta"-Mission

Landeplätze für Sonde auf “Tschuri” ausgewählt

Wissenschaft
26.08.2014 09:51
Mitte November soll mit der Landeeinheit "Philae" zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt eine Sonde auf einem Kometen aufsetzen. Mithilfe von Bildern, die die ESA-Sonde "Rosetta" seit Anfang August vom Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (kurz "Tschuri" oder 67P) macht und zur Erde funkt, haben Experten nun fünf mögliche Stellen für die Landung ausgewählt.

"Rosettas" Ankunft am Kometen nach einer zehnjährigen Reise durchs Weltall am 6. August (siehe Infobox) war der Schlüssel zur Auswahl möglicher Landeplätze (auf dem Bild A, B, C, I und J bezeichnet), denn Nahaufnahmen und die Sammlung weiterer wichtiger Daten waren zuvor nicht möglich gewesen. Die Suche nach einer geeigneten Stelle für die würfelförmige, 100 Kilogramm schwere Landeeinheit "Philae" (im Bild links) konnte daher erst aus nächster Nähe beginnen.

Landung für Mitte November geplant
Die Landung ist für Mitte November vorgesehen, wenn "Tschuri" noch rund 450 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Aktivität des Kometen noch nicht so weit vorangeschritten sein, dass sie das sichere und präzise Absetzen der Landeeinheit gefährdet und das Oberflächenmaterial des Himmelskörpers verändert.

Am besten flach und möglichst viel Sonnenlicht - das sind die Anforderungen an den Landeplatz für "Philae". Mindestens sechs Stunden pro Rotationsdauer des Kometen (sie beträgt 12,7 Stunden, Anm.) soll sie Sonne haben, damit alle geplanten wissenschaftlichen Experimente durchgeführt werden können, so die ESA-Forscher.

"Philae" wird mit Harpune fixiert
Weil die Anziehungskraft von "Tschuri" gering ist, soll der Lander beim Aufsetzen mit einer Art Harpune auf dem Kometen verankert werden. Danach begleiten "Rosetta" und das Minilabor "Philae" 67P/Tschurjumow-Gerassimenko auf seinem Weg ins innere Sonnensystem. Gemeinsam werden sie im August 2015 den sonnennächsten Punkt erreichen und sich bis auf 195 Millionen Kilometer unserem Zentralgestirn nähern.

"Philae" wird dann vermutlich den Wärmetod erleiden, die um den Kometen kreisende "Rosetta"-Sonde, die vom Europäischen Satellitenkontrollzentrum der ESA (ESOC) in Darmstadt aus kontrolliert wird und "Tschuri" in rund 100 Kilometern Entfernung umkreist, könnte die Sonnenpassage noch Monate überleben. Schätzungen zufolge könnte ihr Treibstoff bis Juli 2016 reichen.

Komet soll untersucht werden
Zahlreiche Instrumente der Landeeinheit "Philae", an deren Bau und der Entwicklung von fünf wissenschaftlichen Instrumenten auch österreichische Einrichtungen und Unternehmen beteiligt waren, sollen den Kometen untersuchen. Davon erhoffen sich die Wissenschaftler Informationen über die Anfänge des Sonnensystems.

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