Atomwaffen-Aussage

Fehlübersetzung führt zu Verbot von CNN im Iran

Ausland
16.01.2006 20:37
Die Teheraner Regierung hat wegen der falschen Übersetzung einer Äußerung von Präsident Ahmadinejad den US- Fernsehsender CNN im Iran verboten. Der Sender habe fälschlicherweise behauptet, der iranische Präsident strebe für sein Land den Besitz von Atomwaffen an.

Ein Vertreter des iranischen Kulturministeriums, der anonym bleiben wollte, begründete die Maßnahme mit Zuwiderhandlungen der CNN gegen die journalistische Berufsethik in den vergangenen Jahren sowie mit der verzerrten Wiedergabe von Äußerungen Ahmadinejads.

Einreiseverbot für Journalisten
Der Sender habe fälschlicherweise behauptet, der iranische Präsident strebe für sein Land den Besitz von Atomwaffen an. CNN-Journalisten dürfen daher künftig nicht mehr in das Land einreisen. Der Sender zeigte sich enttäuscht und entschuldigte sich noch einmal für den Fehler.

Während einer Pressekonferenz des iranischen Präsidenten, die CNN live übertragen hatte, hatte der CNN-Dolmetscher den iranischen Präsidenten mit folgenden Worten übersetzt: "Wir glauben, dass es allen Nationen erlaubt sein muss, Nuklearwaffen zu besitzen." Der Westen solle "Iran nicht daran hindern, Kernwaffen zu haben".

"Technologie" - nicht "Waffen"
Tatsächlich hatte Ahmadinejad bei seinen Ausführungen in persischer Sprache jedoch ein Wort verwendet, das "Technologie" und nicht "Waffen" bedeutet. Der Präsident hatte zudem verkündet, dass sein Land keine Atomwaffe wolle und dass der Besitz einer solchen dem Islam widerspreche.

Das Teheraner Kulturministerium wies darauf hin, dass eine Aufhebung des Verbots von CNN von der zukünftigen Haltung des Senders bei der Berichterstattung über den Iran abhänge.

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