Bestplatzierter Österreicher war Patrick Konrad aus dem Team Gourmetfein Wels als Vierter (2:50 Minuten zurück) unmittelbar vor Vorjahrssieger Riccardo Zoidl (Team Trek/2:52), der sich nach dem großen Zeitverlust zum Auftakt vom 29. Platz noch weit nach vorne schob.
Der Kärntner Marco Haller sorgte mit seinem Erfolg im Massenzielsprint der Schlussetappe für einen grandiosen Schlusspunkt der Rundfahrt - und für den ersten ÖRV-Etappensieg seit 2008. Dem kraftvollen Antritt des 23-Jährigen hatten die Rivalen nichts entgegenzusetzen. "Vielleicht war ich auch bereit, am meisten Risiko zu nehmen", erklärte der erste heimische Sieger seit Rene Haselbacher 2008. "Mit einem Sieg abzuschließen ist das Genialste, das es gibt." Der Kärntner, der zuvor zweimal Dritter gewesen war, verwies Jacopo Guarnieri (ITA) auf den zweiten Platz.
Konrad: "Das war emotional eine wunderschöne Woche"
Konrad hatte zuletzt die Oberösterreich-Rundfahrt gewonnen, nun mischte er auch bei der zwei Klassen höher angesiedelten Ö-Tour gegen Fahrer aus zehn ProTeams vorne mit. "Das war emotional eine wunderschöne Woche, das Trikot (des besten Österreichers, Anm.) gehört dem ganzen Team", sagte der Profi von Gourmetfein Wels. Am Freitag und Samstag hatte der 22-Jährige die Strapazen gespürt und in der Königsetappe auf den Dobratsch etwas Zeit eingebüßt, aber im Zeitfahren in Podersdorf den vierten Rang zurückerobert. "Da ging es nur noch darum, vom Kopf her bereit zu sein, eine halbe Stunde voll zu belasten. Es war ein gutes Zeitfahren", betonte Konrad.
Zoidl: "Ich habe noch gezeigt, dass ich gut in Form bin"
Vorjahressieger Zoidl war mit seiner Vorstellung an den letzten sieben Tagen zufrieden, die Chance auf den neuerlichen Gesamtsieg hatte er bereits am ersten Tag (2:03 Minuten Rückstand) vertan. "Ich habe noch gezeigt, dass ich gut in Form bin, ich gehe positiv aus der Rundfahrt raus", sagte der 26-jährige Trek-Profi. Der Rückstand auf Konrad, seinen Nachfolger beim Welser Rennstall, schmerze ihn nicht. "Ich vergönne es Patrick. Es war eine gute Rundfahrt für uns Österreicher", betonte der Mühlviertler.
Kennaugh feierte in dem 1.217-Kilometer-Rennen (14.350 Höhenmeter) einen Start-Ziel-Sieg. Nach dem Auftakterfolg auf dem Sonntagberg hatte der 25-jährige Sky-Profi auch dank seines starken Teams jederzeit alles unter Kontrolle. Im Zeitfahren am Samstag litt auch er, gewann aber die Rundfahrt mit 63 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Javier Moreno (Movistar) und 1:42 Minuten auf den Italiener Damiano Caruso (Cannondale). Konrad lag 2:50 Minuten zurück.
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