NFL

Regular Season aus: Das große Köpferollen

Sport
03.01.2006 10:47
Am Tag nach dem Ende der regulären Saison hat in der National Football League der USA (NFL) das große Aufräumen begonnen. Gleich sechs der 32 Teams müssen sich nach neuen Cheftrainern umschauen - allesamt Clubs, die nicht zu dem Dutzend Mannschaften gehören, die die Playoffs erreicht haben.

Chiefs-Coach geht freiwillig
Als einziger der sechs Headcoaches erklärte Dick Vermeil von sich aus seinen Rücktritt. Schon vor dem 37:3 der Kansas City Chiefs gegen die Cincinnati Bengals hatte der 69-Jährige seinem Team angekündigt, dass er sich in den Ruhestand zurückziehen und nur noch um seine drei Enkel und seine Weinberge im kalifornischen Napa Valley kümmern wolle. Nach der Partie wurde offiziell der Abschied von Vermeil, der im Jänner 2000 mit den St. Louis Rams den Superbowl gewonnen hatte, verkündet. Bereits 1982 nach seiner Arbeit bei den Philadelphia Eagles und nach seinem Superbowl-Triumph mit St. Louis hatte er sich aus dem Profi-Football zurückziehen wollen.

Rams-Coach gefeuert
Fast gleichzeitig mit Vermeil wurde sein Nachfolger bei den Rams, Mike Martz, entlassen. Martz, dessen Vertrag noch bis Ende nächster Saison lief, hatte wegen einer Herzerkrankung bereits die elf letzten Saisonspiele nur vor dem Fernseher verfolgen dürfen. Obwohl sein Assistent Joe Vitt seit Mitte Oktober offiziell die sportliche Leitung hatte, wurde Martz vom Management in St. Louis für die schlechte Saison mit nur sechs Siegen verantwortlich gemacht.

Texans-Coach gefeuert
Noch schlechter schnitten die Houston Texans ab, die mit nur zwei Siegen im vierten Jahr ihres Bestehens ihre bisher schwächste Bilanz und die schlechteste der gesamten NFL erspielten. Das kostete Cheftrainer Dom Capers, der seit der Gründung das Team aufgebaut hatte, seinen Job. "Es war sehr schwierig, es war sehr emotional. Er hat mir sehr Leid getan", sagte Angriffsspieler Steve McKinney über das Meeting, in dem Capers und Teambesitzer Bob McNair die Mannschaft über den Rauswurf des Coaches informierten.

Packers-Coach gefeuert
Nach dem 23:17-Sieg seiner Green Bay Packers gegen die Seattle Seahawks musste sich Mike Sherman (Bild) verabschieden. Mit nur vier Erfolgen hatte der Altmeister seine schlechteste Bilanz seit 15 Jahren. Allerdings unterstrich Generalmanager Ted Thompson, dass die schwache Spielzeit keine Rolle gespielt habe: "Es ging mehr darum, dass wir uns überlegt haben, wo wir stehen und wo wir hinmüssen. Und was auf lange Sicht das Beste für die Green Bay Packers ist." Sherman sei überrascht und enttäuscht gewesen, sagte Thompson.

Saints-Coach gefeuert
Jim Haslett wurde nach nur drei Siegen und 13 Niederlagen der New Orleans Saints gefeuert. "Dieses Team war besser", sagte Haslett, "es hat eine Menge durchgemacht." Damit hat er wohl Recht: Nach Hurrikan Katrina, der auch die meisten Spieler und Trainer um ihre Häuser und Wohnungen brachte, mussten die Saints im texanischen San Antonio trainieren, wo sie auch vier ihrer "Heimspiele" austrugen. Für vier weitere Partien, die nicht im beschädigten Superdome in New Orleans stattfinden konnten, zogen sie nach Baton Rouge im US- Bundesstaat Louisiana (3) und ins Giants-Stadium nach New Jersey um.

Vikings-Coach gefeuert
Genau 42 Minuten lang durfte sich Mike Tice über den 34:10-Triumph der Minnesota Vikings gegen die Chicago Bears freuen - dann entließ ihn Besitzer Zygi Wilf. Außer dem für den Geheimfavoriten enttäuschenden Verpassen der Playoffs brachten diverse Skandale Tice zu Fall. Er hatte heiß begehrte und ihm von der NFL überlassene Tickets für den Superbowl zu horrenden Preisen auf dem Schwarzmarkt verkauft, Spieler Onterrio Smith war mit einem Testgerät, mit dem er Dopingkontrollen bestehen konnte, erwischt worden. Außerdem hatte eine wilde Sexparty den Vikings unliebsame Schlagzeilen gebracht.

Bereits während der Saison war Steve Mariucci bei den Detroit Lions durch seinen vorherigen Assistenten Dick Jauron ersetzt worden.

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(Bild: KMM)



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