Die wegen Betruges verurteilte französische Biathletin Julia Simon kehrt nach ihrer Sperre in den Weltcup zurück. Der französische Skiverband nominierte die zehnmalige Weltmeisterin für die Rennen in Hochfilzen. Die 29-Jährige bestreitet damit ab Freitag in Tirol, wo der zweite Weltcup mit dem Sprint (14.15 Uhr) beginnt, ihre ersten Rennen des Olympia-Winters.
Die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2022/2023 hatte mit der brisanten Kreditkartenaffäre für Aufruhr gesorgt. Simon hatte gestanden, mit gestohlenen Kreditkartendaten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet sowie einer Team-Physiotherapeutin im Internet Waren im Wert von rund 2.500 Euro eingekauft zu haben. Daraufhin war sie am 24. Oktober zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro verurteilt worden.
Verband sperrte Simon nur kurz
Der französische Skiverband belegte Simon mit einem sechsmonatigen Wettkampf- und Trainingsverbot – allerdings wurden fünf Monate davon auf Bewährung ausgesprochen. Die Sperre galt ab 7. November, sodass sie lediglich den Auftakt in Östersund verpasste. Der Verband sprach von einer „sehr strengen“ Entscheidung, aber auch bei der Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro waren 15.000 auf Bewährung ausgesetzt.
Unmittelbar vor dem Beginn der Olympia-Saison hatte das gut informierte Magazin „Ski Chrono“ von einer „angespannten Atmosphäre“ innerhalb des französischen Frauen-Teams gesprochen. Dass Simon wieder normal integriert werden kann, scheint schwer vorstellbar. Allerdings weiß Frankreichs Verband auch um die sportlichen Qualitäten der Schnell-Schützin, die bei den Winterspielen wieder möglichst viele Medaillen gewinnen soll.
Viermal Gold holte Simon bei der WM im Frühjahr in der Schweiz und wurde zur erfolgreichsten Athletin. Nach Olympia-Silber mit der Mixed-Staffel 2022 in Peking ist der erste Olympiasieg nun ihr großes Ziel.
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