Neuer Influencer-Hype

So locken die Taliban Touristen nach Afghanistan

Ausland
05.12.2025 11:22

Im Hinblick auf die aktuellen Geschehnisse in Afghanistan scheint ein Urlaub dort für die meisten wohl undenkbar: nicht jedoch für so manche Influencer. Die Taliban wittern in dem neuen Reise-Trend eine Chance, Touristen ins Land zu locken.

Öffentliche Hinrichtungen vor tausenden Menschen und Frauen, die unterdrückt werden. Die Taliban sind dafür bekannt, Menschenrechte zu missachten. Ein Video, das die Terrorgruppe bereits vergangenen Sommer geteilt hatte, sorgt jetzt erneut für Aufsehen.

Bizarres Video der Taliban kursiert im Netz
Eine Gruppe bärtiger und bewaffneter Männer steht hinter drei Menschen, denen ein schwarzer Sack über den Kopf gezogen wurde. „America, we have one message for you“ („Amerika, wir haben eine Botschaft für Euch“), sagen sie in die Kamera, bevor sich einer von ihnen über einen der Knieenden beugt und den Sack wegzieht. Zum Vorschein kommt ein junger Mann, der in die Kamera lächelt. „Welcome to Afghanistan!“, sagt er in dem Video.

Afghanistan-Reisen immer größerer Trend
In den vergangenen Monaten wurde es zu einem immer beliebteren Trend für Influencer, nach Afghanistan zu reisen und auf Social Media darüber zu posten. Der 28-jährige Keith Sinclair bereist mit seinem Auto die verschiedensten Länder – darunter auch Afghanistan. In seinen Videos spricht er davon, wie toll die Zeit mit den „Locals“ sei. Im Hintergrund sieht man einen kleinen Jungen, der ein Gewehr trägt.

Seit Machtübernahme der Taliban mehr Touristen
Im August 2021 kam er zur erneuten Machtübernahme der Taliban, nachdem diese nach dem Abzug der US-Truppen die Regierung stürzten und Kabul einnahmen. Besonders Frauen leiden unter der Terrorgruppe; für Mädchen gelten Schulverbote, Frauen werden systematisch ausgegrenzt, ihre Rechte werden missachtet. Trotz allem erfährt der Tourismus einen Aufschwung, von der teils grausamen Realität vieler Einheimischer ist in den Influencer-Videos nichts zu sehen.

Tourismuszahlen schießen in die Höhe
„Letztes Jahr hatten wir noch 8.000 ausländische Touristen in dem Land“, sagt der Sprecher des Informations- und Kulturministeriums in Kabul, Kari Chubaib Rufran. „Dieses Jahr waren es allein in den ersten sechs Monaten schon 7.000.“ Viele davon kämen aus westlichen Staaten, wie die „Frankfurter Allgemeine“ berichtet.

Die Message: „Afghanistan ist ein sicheres Land“
2001 sprengten die Taliban riesige Buddha-Statuen und ernteten dafür weltweite Empörung. Mittlerweile wirbt die Terrororganisation mit der Kultur des Landes. Touristen können heute bei den Taliban Tickets kaufen, um die Überreste der zerstörten Statuen zu besuchen. Ihr Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, wie sicher und sehenswert das Land ist.

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