Die Bergrettung Leutasch (Bezirk Innsbruck-Land) schulte kürzlich Kinder der dritten und vierten Klasse der örtlichen Volksschule in Wiederbelebung und im richtigen Einsatz eines Defibrillators. Die Lebensretter von morgen zeigten dabei großen Wissensdurst.
Anlass der außergewöhnlichen Schulstunde sind die aktuellen Empfehlungen des „European Resuscitation Council“ (ERC): Wiederbelebung soll bereits in Schulen vermittelt werden.
„Der Grund ist dramatisch klar“, sagt Dr. Dr. Christian Schmittinger, Wiederbelebungsexperte und Ortsstellenarzt der Bergrettung Leutasch. „Jede Minute ohne Herzdruckmassage senkt die Überlebenschance um rund zehn Prozent“, weiß der Experte.
Und eine frühzeitige Defibrillation (Abgabe eines Elektroschocks, Anm.) kann lebensentscheidend sein, da sie Kammerflimmern – die häufigste Rhythmusstörung beim plötzlichen Herzstillstand – beendet.
Wenn es einen Notfall gibt, bei dem es auf Sekunden ankommt, dann ist es der Kreislaufstillstand. Es muss sofort und ohne Unterbrechungen gedrückt werden.

Dr. Dr. Christian Schmittinger, Bergrettungsarzt Leutasch
Bild: Privat
Schmittinger hat die bemerkenswerte Aktion geleitet, zur Seite gestanden sind ihm Anna Baumann, Sanitätswartin der Bergrettung Leutasch, sowie der stellvertretende Ortsstellenleiter Josef Faltejsek. Insgesamt nahmen 30 Kinder an der Unterrichtseinheit teil.
„Wenn es einen Notfall gibt, bei dem es auf Sekunden ankommt, dann ist es der Kreislaufstillstand. Es muss sofort und ohne Unterbrechungen gedrückt werden – und so schnell wie möglich ein AED, ein automatisierter externer Defibrillator, angelegt werden“, betont Schmittinger.
So schlägt man telefonisch Alarm
Doch auch richtig Alarm schlagen will gelernt sein. So bekamen die Kinder zunächst vermittelt, wie man einen Notruf absetzt. In der Folge stand die richtige Herzdruckmassage im Vordergrund. Schließlich haben die Experten die Kinder geschult, den AED vollständig selbstständig zu bedienen – vom Einschalten bis zur Schockabgabe.
Schwerpunkt Wiederbelebung bei Bergrettung Tirol
Die Tiroler Bergrettung legt generell einen großen Wert auf das Thema Wiederbelebung. „Wir sind der größte Anbieter von solchen Kursen österreichweit“, schildert Dr. Thomas Huber, der neue Landesarzt der Bergrettung Tirol. Diese Schiene soll noch einmal ausgebaut werden, für 2026 sind Kurse zur Wiederbelebung kindlicher Patienten geplant.

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