Traurige Statistik

Um 84 Prozent mehr Unfälle mit E-Scootern

Oberösterreich
24.11.2025 09:00

Die Polizei meldet einen rasanten Anstieg derartiger Vorfälle binnen nur zwei Jahren. Die meisten Verunglückten sind Kinder – nur wenige tragen aber Helme. Vielen ist offenbar gar nicht bewusst, wie schnell sie auf einem E-Scooter unterwegs sind.

Vielen steckt der schreckliche Unfall von Lena und Rosa noch in den Knochen. Die 14-jährigen Freundinnen aus Schlierbach waren am 19. August ohne Helm auf einem E-Scooter unterwegs, als sie plötzlich frontal gegen ein Auto krachten.

Ein Mädchen starb, das andere liegt im Koma.
Ein Mädchen starb, das andere liegt im Koma.(Bild: Matthias Lauber/laumat.at)

Lena liegt immer noch im Koma, ist aber stabil und soll jeden Moment aufwachen können. Für Rosa, die den Roller lenkte, gab es hingegen keine Rettung mehr. Sie ist das zweite E-Scooter-Todesopfer des Jahres: Zuvor war ein 37-Jähriger am 25. Juni in Kirchdorf an der Krems nach einem Unfall an Kopfverletzungen gestorben.

Hoher Schwerpunkt, große Geschwindigkeit und geringe Stabilität können schnell zum Verhängnis ...
Hoher Schwerpunkt, große Geschwindigkeit und geringe Stabilität können schnell zum Verhängnis werden.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI)

„Diese Problematik hat rapide angezogen, weil die Roller ja sehr praktisch sind. Vielen ist aber nicht bewusst, wie schnell sie unterwegs sind“, weiß Klaus Scherleitner, Leiter der Landesverkehrsabteilung (LVA). Die meisten Verunglückten (Verletzte plus Tote) seien zwischen zehn und 14 Jahre alt, nur die wenigsten – sechs Prozent – hatten einen Helm getragen. Im ersten Halbjahr 2025 seien 1127 Personen mit solchen Zweirädern verunglückt – um 84 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023.

Starker Anstieg

* Im ersten Halbjahr 2023 verunglückten 612 Rollerfahrer, heuer 1127 – das bedeutet ein Plus von 84 Prozent.

* Sechs Prozent der Verunfallten trugen einen Helm, bei Radfahrern waren es hingegen 52 Prozent. 

* Bei 15 Prozent der Rollerunfälle waren Alkohol oder Drogen im Spiel, bei Radfahrern lag diese Quote bei nur 7 Prozent. 

„Es gibt eine hohe Dunkelziffer. Viele Unfälle passieren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss“, weiß der Polizist. Und dann gebe es noch die illegalen Gefährte, so Scherleitner: „Erst kürzlich habe ich Kollegen bei einem Vortrag einen Roller mit der zehnfachen legalen Leistung demonstriert. Um solche aus dem Verkehr zu ziehen, machen wir eigene Schwerpunktkontrollen.“ Wer mit einem solchen Scooter erwischt wird, dem drohen Anzeigen und empfindliche Strafen. 

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