Zwei Prozesse am Landesgericht Eisenstadt: Manche Slowaken dürften den Begriff Einkaufstourismus falsch verstanden haben. Es setzt für alle Beteiligten unbedingte Gefängnisstrafen.
Und die Moral von der G‘schicht? Unterschätzt’s unsere Ladendetektive nicht!
Zusammen 19 Vorstrafen
Mit dem Vorsatz, etwas in Österreich zu stehlen, sind zwei Slowaken, beide Mitte 40, nach Kittsee gefahren. Einer weist zehn einschlägige Vorstrafen auf, der andere war mit nur neun ein bissl braver. Wo geht man hin, wenn man Geld braucht? In drei Supermärkte, die damit werben, wie billig dort alles ist. Parfüms, Rasierwasser, Schnaps, Whiskey, Schokolade, Deo-Sticks wurden in Rucksäcke verfrachtet. Der Gesamtwert der Beute betrug läppische 485 Euro.
Die Männer, aus der U-Haft vorgeführt, werden aufgrund des Vorlebens zu je fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Sie sind dafür dankbar und sagen unisono: „Wenn ich draußen bin, werde ich nie wieder etwas stehlen. In Österreich.“
Handtasche präpariert
Die Anklagebank ist noch nicht ausgekühlt, da nimmt eine weitere slowakische Staatsbürgerin darauf Platz. Auch sie hatte irgendwie die Drogensucht finanzieren müssen. Im Outletcenter Parndorf präparierte sie ihre Handtasche, kleidete das Innenleben mit Alufolie aus, um der Diebstahlsicherung ein Schnippchen zu schlagen. In drei Geschäften wurde Herrenbekleidung im Wert von 652 Euro entwendet.
Auftraggeber soll ein Landsmann gewesen sein, den die 30-Jährige erst kurz davor kennengelernt haben will. Mit der fragenden Aufforderung „Du traust dich das nie, wetten wir?“ habe er ihren Stolz getroffen. „Ich war verliebt in ihn, ich wollte ihm etwas beweisen“, sagt die Frau, die kurz davor wegen dreier Diebstähle in Oberösterreich auf freiem Fuß angezeigt worden war.
Auch ihr Blatt ist nicht unbeschrieben, 2016 wurde sie nach drei Jahren aus der Haft entlassen. Zurück zum Start: Drei Monate unbedingt, sechs auf Bewährung.
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