Jugendliche werden oft als faul, teilnahmslos und uninteressiert am aktuellen Geschehen bezeichnet. Dass das so nicht stimmt, zeigt die größte Jugendstudie des Landes, durchgeführt unter mehr als 18.500 Jungen. Die Ergebnisse: Sie wollen mehr am demokratischen Leben teilnehmen, kritisieren dabei die Rolle der sozialen Medien.
Seit 2023 arbeitete die Initiative „YEP“ bereits an der groß angelegten Studie, am Dienstag wurden die Ergebnisse der Umfragen und Workshops unter 18.579 Jugendlichen aus Österreich (der Großteil davon zwischen 14 und 20 Jahren alt) medienwirksam auf einem Laufsteg präsentiert. Dass Junge anders sind, als sie weithin bei Älteren gelten, war die wichtigste Grundaussage.
Schule, Politik und Klima sind wichtigste Themen
Was die Studie definitiv zeigt, ist, dass weit mehr Interesse an Politik und Gesellschaft zu bestehen scheint, als allgemein zugeschrieben wird. Mit 94 Prozent würden nämlich fast alle Befragten bei Themen, die sie betreffen, gerne ihre Stimme einbringen. Vor allem in den Bereichen Schule und Bildung, Politik und Gesellschaft sowie Klima und Umwelt. 82 Prozent wollen auch mehr darüber wissen, wie sie Demokratie im Alltag leben können.
Ich möchte, dass Erwachsene wissen, dass etwas Neues nicht automatisch etwas Schlechtes bedeutet. Unsere Generation würde ich als sehr eigenständig und innovativ beschreiben.

Magdalena Aloys (18) aus Tirol
Bild: YEP
„Ich habe sowieso keinen Einfluss!“
Einen Haken hat das Thema Teilhabe für junge Menschen jedoch – sie wissen zu selten, wie sie sich einbringen können. 82 Prozent fühlen sich im Alltag ohnmächtig und haben das Gefühl: „Ich habe sowieso keinen Einfluss!“ Nur 44 Prozent gaben an, in der Schule – immerhin ihrem Haupt-Aufenthaltsort – zu lernen, wie Demokratie und Beteiligung funktionieren. Von Politikern gibt es ebenso kein positives Bild: Sie gelten als unehrlich und korrupt.


Social Media als Infoquelle und Ort des Hasses
Dass sie sehr viel Zeit des Tages in sozialen Medien verbringen, würden die meisten Jungen auch gar nicht bestreiten. Und dennoch üben sie Kritik an TikTok, Instagram und Co. Den meisten Jugendlichen scheint klar, wie viel Hass, Hetze und falsche Nachrichten auf Social Media verbreitet werden.
Das sorge zusätzlich für Verunsicherung und Spaltung. Soziale Medien dienen dennoch in der jungen Generation als häufigste Informationsquelle. Junge müssten lernen, mit Infos und Anfeindungen im Netz umzugehen. Die Politik müsse jedoch, so die Forderung, sicherere Rahmenbedingungen dafür schaffen.
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