Videos von „Melissa“
Hurrikan über der Karibik: Im Inneren des Sturms
Wirbelsturm „Melissa“ gewinnt über der Karibik an Kraft und zieht mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 Kilometern pro Stunde auf Jamaika zu. Befürchtet werden massive Regenmengen und lebensbedrohliche Sturmfluten. Spektakuläre Aufnahmen zeigen, wie der gewaltige Sturm im Inneren aussieht.
Gedreht wurden die Videos von sogenannten Hurricane Hunters sind spezialisierte Flugteams, die in einen Wirbelsturm hineinfliegen, um präzise Echtzeitdaten für Wetterwarnungen, Modellprognosen etc. zu sammeln. Dabei werden mit Messsonden (Dropsondes) Luftdruck, Temperatur, Windgeschwindigkeiten gemessen, um die Stärke des Sturms sowie dessen Zugbahn zu eruieren.
In den USA gibt es zwei führende Einheiten, die Air Force Reserver 53rd Weather Reconnaissance Squadron und das NOAA Aircraft Operations Center der staatlichen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA).
Teams der NOAA sind in das Innere des Wirbelsturms der Hurrikan-Warnstufe 5 eingedrungen, um nicht nur oben genannte Daten zu sammeln, sondern auch, um die gewaltigen Ausmaße des Auges zu zeigen. Der zugleich zentralste Bereich des Sturms kann einen Durchmesser von fünf bis 100 Kilometer haben.
Bilder zu Hurrikan „Melissa“:










Im Auge weht kaum Wind und fällt kaum Regen. Aufwind sorgt für trockene, absinkende Luft, darum wird Wolkenbildung hier verhindert – das erklärt den sichtbar klaren Himmel im Inneren.
Sehen Sie hier Beiträge auf X:
Der Ring aus Gewitterwolken direkt um das Auge (Eyewall) ist der gefährlichste Abschnitt. Hier toben Regen und Wind. Durch diese Wand müssen Hurricane Hunters durch.
Bei jeder Mission fliegen sie mehrfach durch extreme Turbulenzen, sind Blitzentladungen, Hagel und Eisbildung ausgesetzt. Geht etwas schief, ist es häufig final.
Befürchtet wird, dass „Melissa“ noch an Stärke zulegen könnte. Auf Jamaika etwa laufen die Vorbereitungen schon seit Stunden auf Hochtouren. Geschäfte und Häuser wurden verbarrikadiert und verriegelt (siehe Fotos oben). Auf der Karibikinsel ist mit lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen zu rechnen.
Todesopfer und Evakuierungen
In Haiti kamen nach starkem Regen bereits drei Menschen ums Leben, auch in der Dominikanischen Republik wurde eine Person getötet. Auf Kuba bereiteten sich Behörden darauf vor, Tausende Menschen aus den besonders gefährdeten Regionen in Sicherheit zu bringen.
Das National Hurricane Center (NOAA) ließ sich zu einer ungewöhnlich direkten, unheilvollen Stellungnahme zur Lage auf Jamaika hinreißen: „Bleiben Sie in Ihrem sicheren Schutzraum. Katastrophale Sturzfluten und zahlreiche Erdrutsche werden bis Dienstag erwartet“, hieß es. Bis Montag wurden drei Todesopfer auf Jamaika gemeldet.
„Erheblicher Verlust von Menschenleben“
„Die zerstörerischen Winde können zu einem vollständigen strukturellen Versagen führen, insbesondere in höheren Lagen, was zu weitreichenden Schäden an der Infrastruktur, langanhaltenden Strom- und Kommunikationsausfällen sowie isolierten Gemeinden führt. Entlang der Südküste werden lebensbedrohliche Sturmfluten und zerstörerische Wellen bis Dienstag erwartet. Das Versäumnis, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, kann zu schweren Verletzungen oder erheblichem Verlust von Menschenleben führen.“, so das Institut.
„Melissa“ dürfte nach der Prognose der Meteorologen bis Sonntag rasch weiter an Kraft gewinnen. Der Wirbelsturm ist bereits der 13. benannte Sturm der vom frühen Juni bis zum späten November anhaltenden Hurrikansaison im Atlantik. Als der Wirbelsturm mit den meisten Todesopfern gilt der „Große Hurrikan von 1780“, dem mehr als 22.000 Menschen zum Opfer gefallen waren.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.







