Raue Sitten im Drogenmilieu im Tiroler Unterland offenbarte ein Prozess am Landesgericht Innsbruck: Ein Rumäne (36) sorgte bei zwei Verkäufern für bange Sekunden, als er ihnen eine Waffen-Attrappe an den Kopf hielt.
Weil der Koks-Nachschub stockte und ihn seine Frau mit den beiden Kindern verlassen hatte, drehte der angeklagte Rumäne (36) offenbar durch und griff in der Unterländer Drogenszene zu brachialen Methoden.
Ins Auto gestiegen und Schlüssel abgezogen
„Ich habe gedacht, das sei eine echte Waffe“, schilderte ein Zeuge und Suchtgiftverkäufer, der vom Angeklagten im Auto bedroht worden war. Zuvor war der Angeklagte eingestiegen und hatte den Schlüssel abgezogen. Ein halbes Gramm Koks, 100 Euro und die Rückgabe einer verpfändeten goldenen Uhr lautete die unmissverständliche Forderung.
Frau und Kinder waren weg und ich habe meine Tabletten nicht genommen.
Der Angeklagte zum Motiv
Einmal Raub, einmal Raubversuch
Kurios: Einem zweiten Zeugen erging es ähnlich, doch die Softgun am Kopf beeindruckte ihn nicht und der Angeklagte zog von dannen. In diesem Fall entschied Richter Andreas Mair auf Raubversuch, der andere Fall war allerdings glatter Raub. Beim Strafmaß wirkte sich natürlich mildernd aus, dass es keine echte Waffe gewesen war.
„Es war eine Lebenskrise, daher ist es entgleist“, verwies die Verteidigerin auf die Unbescholtenheit. Und sie verwies auf Chatverläufe, in denen sich Täter und Opfer wieder versöhnt hatten. Für den Raub setzte es letztlich 18 Monate unbedingte Haft. Drei Tage Bedenkzeit wurden erbeten, nicht rechtskräftig.
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