Umwelt-Projekt

„Almauftrieb“, wo sonst Opern-Arien erklingen

Burgenland
23.10.2025 16:16

Nur wenige Meter oberhalb der Oper im Steinbruch St. Margarethen wurde ein neues Beweidungsprojekt gestartet. Angus-Rinder sollen dort den Trockenrasen erhalten.

Jetzt hat auch das Burgenland gewissermaßen eine Alm. Am Kogelberg in St. Margarethen – zwischen den Skulpturen der Bildhauersymposien – grasen seit Kurzem neun Aberdeen Angus-Rinder. Bei dem gemeinsamen Projekt von Umweltdachverband und Pannatura geht es aber nicht nur darum, dass die Tiere Auslauf und Nahrung haben, sondern vor allem darum, die Trockenrasenfläche auf dem Hügel zwischen St. Margarethen und Rust zu erhalten.

Kein Widerspruch um Natura2000-Gebiet
Die Beweidung der Fläche sei früher üblich gewesen, aber nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgegangen, sagt Stefan Fleischmann, Projektleiter im Umweltdachverband. Ein Widerspruch zum dortigen Natura2000-Gebiet ist das nicht, ganz im Gegenteil: Es handle sich sogar um eine Pflegemaßnahme, meint Fleischmann. Besonders das Ausbreiten von Sträuchern und Bäumen soll damit hintan gehalten werden. „Trockenrasen gehören heute zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen Europas“, erklärt Fleischmann. Bereits im Frühjahr war es zu einer großflächigen Entbuschung gekommen.

Die Tiere fühlen sich zwischen den Skulpturen sichtlich wohl.
Die Tiere fühlen sich zwischen den Skulpturen sichtlich wohl.(Bild: Christoph Miehl)

Elektrische Zäune
Insgesamt 35 Hektar umfasst die beweidete Fläche, aufgeteilt auf drei Teilbereiche. Laut Elisabeth Winkler, Leiterin Tierhaltung bei Pannatura, sollen die Tiere im Frühling und im Herbst zu den besuchsarmen Zeiten auf den Kogelberg gebracht werden. Fixe Zäune mit elektrischem Draht umfassen das weitläufige Weidegebiet und grenzen teilweise direkt an den Parkplatz. Der Zugang, etwa zur Kogelkapelle, bleibt aber erhalten.

Tiere fühlen sich wohl
Die Wahl auf die spezielle Rasse fiel nicht grundlos. „Die Angus-Rinder sind bekannt, dass sie mit solchen Bedingungen gut umgehen können. Man sieht auch, dass sie sich wohlfühlen“, sagt Winkler. Die Beweidung des Kogelbergs ist für mindestens fünf Jahre oder länger vorgesehen.

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Burgenland-Krone
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