Zuchtstopp gefordert

Zu viele verstoßene Papageien: Retter am Limit

Niederösterreich
20.10.2025 05:45

Sie werden alt, sind laut, kosten Geld – und überfordern daher häufig ihre Besitzer. Die Folgen unerwünschter exotischer Vögel bekommen dann die Auffangstationen zu spüren. Tierschützer fordern daher einen Zucht- und Verkaufsstopp!

„Papageienhaltung erfordert Fachwissen, feuchtes Raumklima, exotisches Futter und ständige Beschäftigung – artgerechte Haltung ist privat kaum möglich“, weiß Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof in Stockerau in Niederösterreich. Wie viele andere Auffangstationen ist auch sein Team längst völlig am Limit. Doch immer wieder werden neue Vögel abgegeben. Oder ausgesetzt gefunden.

Drama um „Malou“
Wie „Malou“. Die Edelpapageien-Dame wurde wie ein Wanderpokal weitergereicht, ehe sie verstoßen in einem Müllraum landete. Aufgrund einer unheilbaren Virusinfektion verlor sie fast alle Federn – und trotz liebevoller Fürsorge auf einem Pflegeplatz des Assisi-Hofs nach wenigen Monaten auch ihr Leben.

60 Jahre, laut, aktiv
„Papageien können bis zu 60 Jahre alt werden, sind bis ins hohe Alter laut, fordernd und unermüdlich aktiv – eine tägliche Herausforderung, die viele Halter mit der Zeit überfordert“, erklärt Kofler. Dazu kommt, dass zahlreiche der exotischen Tiere ihre Besitzer überleben. Die Folge all dieser Faktoren: Abgaben und Notfälle nehmen zu.

Haben Papageien zu wenig Platz, werden sie häufig krank und kosten damit zusätzlich Geld.
Haben Papageien zu wenig Platz, werden sie häufig krank und kosten damit zusätzlich Geld.(Bild: ÖTV)

„Das kann eine Wohnung nicht bieten“
Hinzu kommt: Eine Einzelhaltung ist für Papageien, die in Schwärmen leben, in Österreich streng verboten, kommt aber dennoch immer wieder vor. Ein weiteres fast unlösbares Problem: Sie brauchen viel Platz. „Eine Voliere muss ausreichend Platz zum Fliegen bieten, stabiles Spielzeug enthalten, feste Sitzplätze haben und einen hygienisch unbedenklichen Boden aufweisen – all das kann eine Wohnung nicht bieten“, so Kofler. Erhalten Papageien zu wenig Zuneigung, werden sie zudem meist krank. Teure Tierarztkosten sind die Folge und ein weiterer Grund einer vorzeitigen Trennung.

Adoption statt Kauf
Der Österreichische Tierschutzverein, der auch den Assisi-Hof betreibt, fordert daher einen Zucht- und Verkaufsstopp. „Wer Papageien will, soll sie adoptieren, statt sie neu zu kaufen!“, fordert Kofler.

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