Dominik Paris hat im Zuge der Sicherheitsdebatten mit interessanten Thesen aufhorchen lassen. Der Routinier fordert, dass die Debatte nicht auf simple Sichtweisen reduziert wird. Auch wenn ihm der Tod seines Teamkollegen Matteo Franzoso sehr nahegegangen sei, dürfe man nicht alle Stürze der vergangenen Jahre in einen Topf werfen, ermahnt Paris.
„Die Verantwortlichen bei der FIS haben immer noch nicht verstanden, dass in den Speed-Disziplinen das Geradeausfahren das Ungefährlichste ist. In den meisten Fällen sind es die Kurven, welche den Abfahrern zum Verhängnis werden“, bringt Paris gegenüber „Blick“ einen neuen Ansatz in die Sicherheitsdebatte ein.
Besonders ärgerlich findet der Südtiroler deshalb, dass „im Skisport alle Stürze in denselben Topf geworfen werden“. Dabei seien beispielsweise die jeweils schweren Stürze von Cyprien Sarrazin in Bormio und von Aleksander Aamodt Kilde in Wengen nicht zu vergleichen.
„Die schweren Stürze im vergangenen Dezember in Bormio waren fast ausnahmslos auf Fehler zurückzuführen, die bei der Präparation der Piste gemacht wurden“, analysiert der Südtiroler. Beim Sturz von Kilde wiederum trage der Pistenchef keine Verantwortung: „Kilde ist damals trotz einer Grippe an den Start der längsten Abfahrt der Welt gegangen“, so Paris.
„Ist mir sehr nahegegangen“
In diesem Feld sieht der 36-Jährige auch die Möglichkeit, Stürze zu vermeiden: „Deshalb wäre es gut, wenn die FIS einen unabhängigen Arzt engagiert, welcher entscheidet, ob ein Athlet an den Start darf, oder eben nicht.“
Auch auf die Debatte über zu gefährliche Trainingsstrecken, die sich nach dem tragischen Tod von Matteo Franzoso entfacht hat, geht Paris ein. „Das Drama um Matteo ist auch mir sehr nahegegangen. Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, dass diese Piste plötzlich viel zu gefährlich sein soll. Fakt ist: Auf dieser Piste in La Parva wird seit ungefähr 40 Jahren Abfahrt trainiert und bis in diesem Herbst ist hier nie etwas Schlimmes passiert. Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass an der Stelle, wo Matteo gestürzt ist, etwas derart Schreckliches geschehen könnte.“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.