Sie verscherbelten Edel-Boliden wie Ferraris & Co. Nun stehen zwei Unternehmer aus dem Großraum Linz unter einem schweren Verdacht. Unter anderem sollen gefälschte Kaufverträge eingesetzt worden sein, wodurch in Folge viel zu wenig Steuern bezahlt wurden. Der Schaden ist jedenfalls hoch.
Rund eine Million Euro Steuern sollen zwei Unternehmer aus dem Raum Linz mit Luxussportwagen und Ersatzteilen hinterzogen haben – die „Krone“ berichtete. Dass sie bereits seit Anfang 2023 im Visier der Ermittler standen, gab das Finanzministerium vergangenen Sonntag bekannt.
An Buchhaltung vorbeigeschleust
Ins Rollen gebracht hatte den Fall ein Kunde, der mit einem Motor der Firma Probleme hatte und anschließend seine Geschäftsbeziehung mit den Beschuldigten näher prüfte.
„Laut Abschlussbericht des Amts für Betrugsbekämpfung sollen die Beschuldigten Fahrzeug-Kaufverträge und Erlöse aus dem Teileverkauf nicht in die Buchhaltung aufgenommen haben“, so Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Zahlreiche Kaufverträge seien gefälscht worden, um den Anschein zu erwecken, dass die Geschäfte stattdessen den Beschuldigten nahestehenden Personen zuzurechnen seien.
Die Beschuldigten sollen Kaufverträge und Erlöse aus dem Teileverkauf nicht in die Buchhaltung aufgenommen haben.
Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz
Bild: Kerschbaummayr Werner
„Dadurch sind die Transaktionen gar nicht oder falsch erfasst worden. Teils sind auch Kaufverträge für Fahrzeugeinkäufe gefälscht worden, um einen höheren Einkaufspreis auszuweisen“, so Breiteneder zur Verdachtslage.
Zu geringe Gewinne und zu niedrige Normverbrauchsabgaben
Das führte dazu, dass geringere Gewinne versteuert und zu niedrige Normverbrauchsabgaben abgeführt worden seien. Drei Fahrzeuge seien als Vorführwagen genutzt worden, um den Vorsteuerabzug und eine vorübergehende Befreiung von der NoVA zu erwirken – bei Ferraris beispielsweise bringt das schnell eine beachtliche Summe.
Die hinterzogenen Abgaben belaufen sich auf rund 900.000 Euro. Obwohl der Akt bereits jetzt sehr umfangreich ist, sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
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