Taxler festgenommen

Touristen-Gruppen drohten in Hallstatt zu stranden

Oberösterreich
11.10.2025 08:00

Illegale Taxifahrer, Touristenführerinnen, die selbst offiziell nur auf Urlaub in der EU sind und sich ein Zubrot verdienen – in Hallstatt boomt das illegale Geschäft rund um eine Million Besucher pro Jahr. Die Polizei hat heuer Schwerpunktaktionen gestartet und bei der bisher letzten Razzia standen Touristen plötzlich ohne Fahrer da.

„Wie kommen wir wieder aus Hallstatt weg?“ Das fragten sich die Insassen von vier Kleinbussen, deren Taxler in Schubhaft genommen worden waren. Diese hatten weder Beförderungslizenz noch Aufenthaltsberechtigung. Die Taxis – meist Neunsitzer – sind behördlich abgestellt, und die Festgenommenen müssen dafür sorgen, dass sie abgeholt werden. Damit drohten die Fahrgäste, Touristen aus Österreich und dem Ausland, in Hallstatt zu stranden.

Polizisten halfen Gestrandeten
„Hier ging das Menschliche vor, und wir halfen den Leuten, dass sie zu anderen Taxis oder zum Bahnhof kommen“, sagt Georg Magiera vom Gmundener Bezirkspolizeikommando, der bei der Razzia im Weltkulturerbe-Ort federführend dabei war. Es war nicht der erste Einsatz, denn die illegalen Taxifahrten und Führungen boomen – eine erwischte Japanerin, die selbst nur als Touristin da war, verdiente sich so ein Zubrot.

Buchung über Internetplattformen
Reisende buchen dabei illegale Taxler und Führer über Internetplattformen, auf denen diese ihre Dienste anbieten. Ob diese legal oder illegal sind, ist für Kunden nicht erkennbar. So kommen viele Taxler aus Tschechien, die eine kleine Rundreise nach Wien, Salzburg und Hallstatt anbieten.

Zitat Icon

Die redlichen Anbieter sind froh über unsere Arbeit. Denn illegale Anbieter nehmen ihnen täglich Aufträge weg.

Georg Magiera von der Bezirkspolizei Gmunden

Sehr komplizierte Vorschriften
Für die Polizei ist das Vorgehen sehr kompliziert, da es mit jedem Land andere Übereinkünfte gibt, was etwa Taxifahrer dürfen. So ist es Tschechen erlaubt, Fahrgäste auf direktem Weg zu einem Ziel in Österreich zu bringen und wieder heimzuchauffieren. Ein Zwischenstopp oder das Aufnehmen anderer Fahrgäste in Österreich ist nicht erlaubt. Bei den meisten Verfehlungen durften die Sünder nach der Zahlung von Bußgeld oder Sicherheitsleistungen wieder fahren – heuer kamen so schon fast 50.000 € zusammen. Denn die Übertretungen sind größtenteils nur ein Verwaltungsdelikt, erst wenn das Fremdenrecht greift – weil eben eine Person illegal bei uns ist – ist eine Festnahme zur Abschiebung ein Thema.

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