Firmen in Finanznot

Bei immer mehr Pleiten ist gar kein Geld mehr da

Steiermark
10.10.2025 09:25

In den ersten neun Monaten dieses Jahres schlitterten in der Steiermark 583 Firmen in die Pleite  – bei mehr als 200 Unternehmen gab es nicht einmal genügend Vermögen, um ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Was ebenso auffällt: Es gab bisher keine Großpleiten in der Grünen Mark, und die Zahl der Privatinsolvenzen ging zurück.

Laut dem Kreditschutzverband AKV wurden von Anfang Jänner bis Ende September 381 Firmeninsolvenzen in der Steiermark eröffnet – das ist fast exakt gleich viel wie im Vergleichszeitraum 2024. Deutlich angestiegen ist jedoch die Zahl der Verfahren, die gar nicht erst eröffnet wurden, weil schlicht und einfach zu wenig Vermögen vorhanden ist: 202 sogenannte Abweisungen bedeuten ein Plus von 30 Prozent. 

In der Steiermark waren heuer fast ausschließlich Klein- und Mittelbetriebe von Insolvenzen betroffen. Die Zahl der betroffenen Dienstnehmer ist daher mit 1286 relativ niedrig (im Vorjahr: 1780). Die meisten Mitarbeiter hatte die MyWorld International AG aus Graz mit 116, gefolgt von Svoboda Metalltechnik aus Sebersdorf (54) und VouGee aus Graz (48). 

Top-5-Insolvenzen nach Passiva

  • MyWorld International AG aus Graz: 22,7 Millionen Euro
  • Privatperson aus Stainach: 20,8 Millionen Euro
  • Einzelunternehmen aus Unterpremstätten: 11,4 Millionen Euro 
  • Fuchs Pflegedienste aus Stainz: 8 Millionen Euro
  • Eudokia Projekt 11 aus Graz: 7,7 Millionen Euro

 

Handel am stärksten betroffen
Die meisten Pleiten gab es im Handel. Der AKV nennt dafür mehrere Faktoren: „Die inflationäre Entwicklung führte zu einem Kaufkraftverlust und zu gestiegenen Fixkosten. Die Branche ist einem starken Mitbewerb ausgesetzt, insbesondere die Zunahme des internationalen Online-Handels führt zu einem enormen Preisdruck und sinkenden Einnahmen.“ Aber auch die Bauwirtschaft (79 Insolvenzen) sowie die Gastronomie (69) haben weiter zu kämpfen.

Für das Gesamtjahr rechnen die AKV-Experten mit fast 800 Firmeninsolvenzen in der Steiermark. Es zeichnet sich – auch österreichweit – das dritte Rekordjahr in Folge ab.

Weniger Privatinsolvenzen
Einen Rückgang gibt es hingegen bei den Privatinsolvenzen. Bisher wurden 690 Verfahren in der Steiermark eröffnet – das ist ein Minus von fast zehn Prozent. Allerdings verzeichnete die Steiermark in den vergangenen beiden Jahren (im Gegensatz zum Bundestrend) Höchstwerte. Die Durchschnittsschulden belaufen sich auf 138.100 Euro, fast 62 Prozent der Betroffenen sind Männer – sie sind im Schnitt auch deutlich höher verschuldet als Frauen. 

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