Kaum ist die Feier über den Konstrukteurstitel vorbei, steckt McLaren-Boss Zak Brown schon im nächsten Rennen – diesmal vor Gericht. In London muss sich der US-Amerikaner wegen eines geplatzten Deals mit IndyCar-Star Alex Palou verantworten. Er soll Palou ein Formel-1-Cockpit versprochen haben.
Der Hintergrund: Palou hatte mit McLaren bereits einen Vertrag für die IndyCar-Saison 2024 unterschrieben, zog seine Zusage aber später zurück. Daraufhin fordert der britische Rennstall 20,7 Millionen Dollar Schadensersatz vom Spanier und seinem Management.
Palou: „Das einzig attraktive war der Weg in die Formel 1“
Palou begründete seinen Rückzug mit enttäuschten Erwartungen. „Das einzig attraktive war der Weg in die Formel 1. Meine Ambition war es, in die größte Single-Seater-Rennserie der Welt zu kommen“, erklärte er vor Gericht. „Ich war sehr aufgebracht, besorgt und wütend, dass McLaren einen anderen Rookie unter Vertrag genommen hatte.“ Gemeint ist Oscar Piastri, dessen Verpflichtung für Palou das Aus für seine F1-Hoffnung bedeutete. Laut Palou habe Brown dennoch versichert, seine Chancen würden bestehen bleiben, Piastris Leistungen würden mit seinen verglichen werden.
Brown bestreitet Vorwürfe
In der Verhandlung musste sich Brown zudem gegen brisante Anschuldigungen verteidigen. Palous Anwälte legten WhatsApp-Screenshots vor, in denen ein ehemaliger IndyCar-Teamboss behauptete, McLaren würde Chatnachrichten löschen, um „ihren Arsch vor Klagen zu retten“. Auf die Frage, ob er Nachrichten habe löschen lassen, um „dem Team den Arsch zu retten“, antwortete Brown nur: „Nein.“
Das Verfahren vor dem High Court in London dauert an. Für McLaren geht es um Millionen und um den Ruf eines Teams, das sportlich gerade erst wieder ganz oben angekommen ist.
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