Bau bleibt Sorgenkind
Insolvenz-Welle rollt weiter über die Steiermark
Ernüchternde Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr 2025: Österreich steuert auf das dritte Rekordpleitejahr zu, auch in der Steiermark haben die Insolvenzen weiter zugenommen. Am stärksten betroffen ist weiterhin die Bauwirtschaft. Die Privatinsolvenzen hingegen sind rückläufig.
Der Pleitegeier kreist weiter über Österreich: Die aktuelle Insolvenzstatistik des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) zeichnet für die ersten sechs Monate des Jahres ein düsteres Bild. Demnach steuert Österreich auf das dritte Rekord-Pleitejahr in Folge zu.
Immer mehr Anträge abgewiesen
In der Steiermark gab es im ersten Halbjahr 2025 258 eröffnete Firmeninsolvenzen (+ 1,2%). Was den Kreditschützern aber besonders Sorgen bereitet, ist der massive Anstieg an Verfahrensabweisungen mangels Masse (+ 29%). Demnach wurden in der Steiermark 151 Insolvenzanträge abgewiesen, weil kein kostendeckendes Vermögen vorhanden war.
Von Großinsolvenzen blieb die Steiermark in den letzten sechs Monaten verschont. Am meisten Pleiten gab es am Bau zu verbuchen (58 Fälle), gefolgt vom Handel (55) und der Gastronomie (49). Bis zum Jahresende rechnet der AKV in der Steiermark mit über 500 eröffneten Insolvenzen.
Weniger Privatkonkurse
Eine gegenteilige Entwicklung gibt es in der Steiermark bei Privatkonkursen. Trotz steigender Arbeitslosenzahlen sind die privaten Pleiten um rund 17 Prozent zurückgegangen.
Das ist zwar der österreichweit stärkste Rückgang. Allerdings relativiert der AKV dieses Ergebnis dahingehend, dass die Steiermark zuletzt Rekordwerte bei Privatinsolvenzen aufgewiesen hatte. Die Durchschnittsverschuldung liegt bei 99.300 Euro. Rund 64 Prozent der Privatinsolvenzen entfallen auf Männer.
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