Wie am Dienstag bekannt wurde, zieht sich der Lebensmittelhändler Unimarkt aus Österreich zurück. 28 steirische Standorte sind dadurch von einem Verkauf und im schlimmsten Fall sogar einer Schließung bedroht. Die steirische Gewerkschaft rät Beschäftigten, nichts zu unterschreiben.
Dienstagmorgen schlug die Nachricht, dass der Lebensmittelhändler Unimarkt mit Sitz in Traun (OÖ) alle 90 österreichischen Standorte – Franchise und eigene Filialen – verkaufen und sich vom Markt zurückziehen wird, große Wellen. In der Steiermark sind rund 28 Standorte – von Altaussee bis Weißkirchen – vom Rückzug der Unigruppe betroffen.
Ob die 28 steirischen Supermärkte – 18 franchisegeführte und zehn eigene Standorte – ganz von der Bildfläche verschwinden werden, ist bislang aber noch unklar. Bis zum Jahresende soll entschieden werden, wer welche Standorte übernimmt: „Wir sind bereits in Gesprächen mit anderen Handelsunternehmen. Das Interesse ist groß, weil gewidmete Handelsstandorte inzwischen ein rares Gut sind“, sagt Unimarkt-Geschäftsführer Andreas Hämmerle.
Nach Oberösterreich, wo Unimarkt österreichweit am stärksten vertreten ist, gibt es in der Steiermark die meisten Filialen. Rund 120 steirische Mitarbeiter sind allein in den zehn eigenen Filialen von den bevorstehenden Veränderungen und drohenden Schließungen betroffen. Aber auch in der Steiermark gebe es großes Interesse an der Weiterführung der Standorte im Sinne der Nahversorgung, heißt es vonseiten der Supermarktkette.
Steirischer Handel in schwieriger Situation
Insgesamt wurden 620 Mitarbeiter – 120 Beschäftigte in der Zentrale und 500 in den Filialen – beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet. Dies ist eine gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme, die Arbeitgeber dazu verpflichtet, geplante Kündigungen ab einer gewissen Anzahl betroffener Mitarbeiter mindestens 30 Tage vor dem Ausspruch der Kündigungen an das AMS zu melden.
Beschäftigte sollen vorerst nichts unterschreiben. Wir fordern einen Sozialplan und setzen uns natürlich für die Arbeitnehmer ein.
Norbert Schunko, GPA-Landesgeschäftsführer
Bild: Christian Jauschowetz
Die Botschaft der steirischen Gewerkschaft GPA ist bis dahin klar: „Die Beschäftigten sollen nichts unterschreiben. Wir fordern einen Sozialplan“, sagt GPA-Landesgeschäftsführer Norbert Schunko zur „Krone“. Der Handel befinde sich ihm zufolge auch in der Steiermark in einer schwierigen Situation: „Es gibt zwar viele offene Stellen, aber Vollzeit- und Teilzeitanstellungen sind oft ein Problem. Arbeitnehmer würden gerne Vollzeit arbeiten, aber das Angebot an Teilzeitbeschäftigungen überwiegt.“
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