Andreas Babler, Medienminister und Vizekanzler der SPÖ, wollte eigentlich die älteste Tageszeitung der Welt revitalisieren. Das passiert leider nicht. Nun gibt es nach einem Bericht der „Krone“ eine parlamentarische Anfrage, was mit den knapp 30 Millionen Rücklagen geschehen ist.
Streit um ein Stück Kulturgut, das auf schmerzliche Weise unter Schwarz-Grün verschwand: die „Wiener Zeitung“, erstmals erschienen 1703 unter „Wiennerisches Diarium“. Die älteste Zeitung der Welt, im Eigentum der Republik Österreich, sei finanziell nicht mehr tragbar, hieß es vor zwei Jahren. Man setzte auf Online. Später stellte sich heraus: Es waren vorher auf Basis von Gewinnen Rücklagen von knapp 29 Millionen gebildet worden.
Die „Krone“ fragte nach, was mit dem vielen Geld geschah und warum der herkömmliche und von vielen Intellektuellen und Künstlern geforderte Betrieb nicht fortgesetzt wurde. Die aktuelle Führung hielt sich bedeckt, ebenso wie Medienminister und SPÖ-Chef Andreas Babler. Er hatte vor den Wahlen versprochen, sollte er in Verantwortung kommen, werde er „alle Wege und Mittel suchen“, um die „Wiener Zeitung“ wieder als gedrucktes Produkt herzustellen.
„Bedarf dringender Klärung“
Die FPÖ hat auf Basis des „Krone“-Berichts nun eine parlamentarische Anfrage an Babler eingebracht. Generalsekretär Christian Hafenecker will wissen: „Wo sind 29 Millionen Euro an Rücklagen der Wiener Zeitung?“
Nicht nur seien seit der Umstellung auf den Online-Betrieb eine „links-woke“ Blattlinie und Intransparenz erkennbar. Und: „Dass man sich zum Verbleib der Millionen des Unternehmens in Schweigen hüllt, ist bezeichnend und bedarf dringender Klärung.“ Hafenecker und Co. wollen daher vom Minister wissen, warum Medienanfragen nicht ausreichend beantwortet wurden, wo das Geld geblieben ist oder wie viel Budget für die Zeitung veranschlagt wird. Medienminister Babler hat acht Wochen Zeit zur Beantwortung.
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