Der deutsche Agrar-Riese Naturland ist in nachhaltigen Turbulenzen – die Justiz im Nachbarland ermittelt nach Manager-Posse, heimische Zulieferer bangen indes um ihre Verträge!
Kartoffeln aus Peru, Honig aus Tansania, Kürbiskerne aus Österreich – und alles bio! So wirbt der deutsche „Öko-Riese“ Naturland. Doch nun erschüttert ein handfester Finanzskandal den Verband. Und mittendrin: rund 3000 heimische Bauernfamilien, die ihre Ware (noch) nach Deutschland liefern.
Der Grund: Ex-Geschäftsführer Steffen Reese soll sich nicht nur eine satte Gehaltserhöhung von 16 Prozent, sondern auch einen Vertrag auf Lebenszeit gegönnt haben – inklusive einer Abfindung von satten 675.000 Euro. Eine Summe, die dem Verband im Pleitefall auch mehr oder minder das Genick brechen könnte.
Die deutsche Justiz ermittelt jedenfalls bereits. Laut Berichten wackelt die Gemeinnützigkeit des Verbandes, und damit droht auch heimischen Landwirten der Absturz ins Ungewisse.
Niemand muss sich Sorgen machen. Unser Verband ist nach der Umstrukturierung wieder gut aufgestellt und es wartet noch viel Arbeit auf uns.
Zeno Piatti-Fünfkirchen, Naturland
Bild: Naturland
Heimischer Vertreter: „Kein Grund zur Panik!“
Im Gespräch mit der „Krone“ gibt Zeno Piatti-Fünfkirchen, Österreich-Vertreter im Naturland-Präsidium, vorsichtig Entwarnung: „Unsere Bäuerinnen und Bauern müssen sich keine Sorgen machen. Arbeit gibt es aber genug.“
Doch die Nervosität bleibt: Denn sollte Naturland wirklich in Schieflage geraten, stünde plötzlich ein zentraler Absatzmarkt für heimische Bio-Produkte auf der Kippe. Während in Deutschland Präsident Hubert Heigl, der den Skandal selbst aufgedeckt hat, eiskalt abserviert wurde, hoffen Österreichs Landwirte, dass sie am Ende nicht die Zeche der Deutschen zahlen müssen.
Der Clinch mit dem heimischen Anbauverband Bio-Austria dürfte indes munter weitergehen. Dabei geht es um angeblich dubiose Bio-Zertifizierungen ausländischer Ware. Naturland-Produkte landeten teils auf der „Blacklist“ ...
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