Teure PR-Show

Wie viele Fotografen brauchen drei Politiker?

Innenpolitik
26.09.2025 22:00

Österreichs Dreiergespann bei der UNO-Vollversammlung in New York scheut keine Kosten für die Inszenierung. Man reiste gleich mit drei PR-Fotografen an. Begründet wird der Aufwand damit, dass die drei Politiker unterschiedliche Termine absolvieren. Die Fotos, die uns in Wien erreichen, erzählen eine andere Geschichte ... 

Österreich ist bei der diesjährigen UNO-Vollversammlung in New York mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger vertreten. Der Grund für das Aufgebot ist die Bewerbung Österreichs für einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat in der Periode 2027/28.

Dreifache Termin-Dokumentation
Das Außenministerium, das die Reise für die Regierungsvertreter organisiert hat, begründet das damit, dass „jede Delegation ihr eigenes Programm hat und es nur wenige gemeinsame Termine gibt“ und dass man sicherstellen wolle, „dass jeder Termin dokumentiert wird“.

So weit, so normal: Das Außenministerium ist bei der jährlichen Vollversammlung Pflicht, sehr oft ist das Staatsoberhaupt auch dabei und manchmal eben auch der Kanzler. Hinterfragenswert ist in Zeiten des Spardrucks allerdings, warum jeder der drei Politiker einen eigenen Fotografen mit hat. 

Die Perspektive macht‘s ...
Die Fotos, die in den Redaktionen in Wien eintrudeln, zeigen allerdings etwas anderes: Es werden hintereinander Bilder von drei verschiedenen Fotografen von ein und derselben Pressekonferenz geschickt. Der einzige Unterschied: In der Mitte steht der jeweilige Auftraggeber des Fotografen.

Aus dem Außenministerium heißt es weiters, die mitgereisten Journalisten hätten die Möglichkeit gehabt, eigene Fotografen mitzunehmen. Diese sei nicht genutzt worden. Informationen der „Krone“ widersprechen dem: Fotojournalisten wurde mit Verweis auf die vielen „eigenen Fotografen“ die Reise verweigert.

Meinl-Reisinger wird auch beim Laufen dokumentiert ...
Meinl-Reisinger wird auch beim Laufen dokumentiert ...(Bild: BMEIA/ Michael Gruber)

Aus der Hofburg wird noch zusätzlich damit argumentiert, dass sich „Medienfotografen im UN-Gebäude oft gar nicht bewegen dürfen“ und man manchmal sogar Probleme damit habe, die „eigenen Fotografen“ zu Terminen mitzunehmen.

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