Sorge nach Förderstopp

„Fatal, wenn Kinderstimmen nicht gehört werden“

Steiermark
10.09.2025 19:00

Der Sparkurs des Landes trifft auch das steirische Kinderbüro: Die Basisförderung wird gestrichen, der Verein muss neue Finanzierungen finden. Aufgeben will das Team nicht: „Es wäre fatal, wenn die Stimmen der Kinder nicht mehr berücksichtigt werden.“

Jahrelang beharrlich an einem Thema dranbleiben, daran ist das Kinderbüro gewöhnt. Oft gibt es Erfolge. Ein Beispiel: 2020 wurde Rauchen auf Grazer Spielplätzen verboten. „Derzeit laufen Gespräche über eine Erweiterung auf E-Zigaretten“, berichtet Katja Hausleitner. Sie übernimmt mit Oktober die Geschäftsführung – und das in einer unsicheren Umbruchszeit.

Denn vor zwei Wochen gab die Landesregierung bekannt, dass die Basisförderung für das Kinderbüro ab dem nächsten Jahr gestrichen wird. Es geht um 214.000 Euro. Hausleitner: „Wir arbeiten mit Vollgas daran, uns neu aufzustellen und neue Finanzierungsmöglichkeiten zu finden. Es wäre fatal, wenn Kinderstimmen in Entscheidungsprozessen nicht mehr berücksichtigt werden.“

„Wir stehen immer auf der Seite der Kinder“
Die Wurzeln des Kinderbüros reichen bis ins Jahr 1992 zurück, seit 1997 ist es als Verein tätig, der mittlerweile über 50 Mitgliedsorganisationen hat. „Wir stehen immer auf der Seite der Kinder und arbeiten in verschiedensten Bereichen für Kinderrechte, darunter Wirtschaft, Medien, Digitalisierung, Stadtentwicklung, Bildung, Kultur oder Wohnbau“, erklärt Hausleitner.

So hat man beispielsweise erreicht, dass bei der Machbarkeitsstudie zum Ausbau des Liebenauer Stadions die Sicherheit von Familien ein wesentlicher Faktor ist. Zu den Leuchtturm-Projekten zählen die Kinderparlamente, der jährlich vergebene TrauDi-Kinderrechtepeis und eine Kinderrechte-Akademie. 

In Österreich ist das Kinderbüro einzigartig. Doch genau das wurde von der Regierung bei der Begründung des Förderstopps ins Treffen geführt: Die Rede war von einer Parallelstruktur zur gesetzlich verankerten Kinder- und Jugendanwaltschaft. Beim Kinderbüro sieht man sich hingegen als unabhängige und überparteiliche Stimme, die – auch auf Bundesebene – in vielen wichtigen Gremien vertreten ist.

Aufgeben will die Organisation nicht, gerade weil derzeit im Bereich Kinder und Familien an mehreren Stellen gespart wird. „Das schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, mahnt Hausleitner, die betont: „Kinder brauchen eine Lobby.“

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