Die Innsbrucker Dreier-Stadtkoalition sägt die Magistratsdirektorin ab: Ihre Stelle wird noch im Herbst ausgeschrieben und soll bereits mit Jahresanfang wieder neu besetzt sein. Für die bisherige Leiterin wird eine gänzlich neue Abteilung geschaffen. Und der teure Umbau des Bürgermeisterbüros ist um eine Facette reicher: Die FPÖ ließ die Kosten erheben.
„Magistrat in Bewegung“ heißt eine Veranstaltungsreihe der Innsbrucker Stadtregierung, mit der Teile des Rathauses für einen Tag in die Stadtteile verlagert werden. Seit 2024 touren Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie die ressortführenden Mitglieder des Stadtsenates durch die Innsbrucker Stadtteile und leihen der Bevölkerung ihr Ohr. So weit, so gut.
In Bewegung kommt der Stadtmagistrat aber auch auf anderer Ebene, nämlich ganz oben. Dass die Stadtkoalition Magistratsdirektorin Gabriele Herlitschka absägen will, diese Gerüchte kursierten schon länger.
Nun macht „Caprese“ Ernst: Mittels dürrer Mitteilung der Rathaus-Pressestelle, unterschrieben von BM Johannes Anzengruber und seiner Sprecherin, wurde mitgeteilt, dass ihre Stelle im Herbst neu ausgeschrieben wird und mit Beginn 2026 besetzt sein soll.
Im Sinne der wechselseitigen Wertschätzung und Partnerschaftlichkeit konnten wir uns die Kontinuität ihrer Expertise auch für die kommenden Jahre sichern. Die diplomierte Verwaltungsjuristin wird nun mit neuen Aufgaben betraut.
BM Johannes Anzengruber
Bild: Birbaumer Christof
Der Beschluss dazu im Stadtsenat am 17. September ist nur noch Formsache. Für die bisherige Magistratsdirektion wird eine neue Abteilung geschaffen, und zwar die „Abteilung 6 Naturraum, Gesundheit und Sport“, die sich aus Teilbereichen anderer Verwaltungseinheiten zusammensetzt.
Üblicherweise ist für die Besetzung einer derartigen Position eine Ausschreibung erforderlich. Wird also die Amtsführung für die MA VI freihändig vergeben oder wird Herlitschka den neuen Job gar nie antreten? Und wer könnte ihr an der Spitze der Magistratsdirektion nachfolgen? Hier kommen nicht allzu viele interne Bewerber in Betracht. Als Nachfolger für diese könnten dann wieder Kandidaten aus dem engsten Umfeld der Koalitionäre in Position werden – schon wieder „Magistrat in Bewegung“.
Herlitschka leitete seit 2021 sowohl die Magistratsabteilung 1, als auch die Direktion in Personalunion. „Zweck dieser neuen Rollenverteilung ist auch eine bessere Entzerrung der größten Abteilungen“, erläuterte BM Anzengruber.
Kosten für Lichtinstallation: FP stellte Anfrage
Der teure Umbau des Innsbrucker Bürgermeisterbüros ist um eine kuriose Facette reicher: Wie berichtet prangt seit einiger Zeit eine Lichtinstallation über dem Eingang. Innsbrucks FP-Chef Markus Lassenberger wollte wissen, wie hoch die Kosten für diese „sakral anmutende Installation“ waren. „Gemeinderat sowie der Stadtrat wurden im Vorfeld nicht informiert. Dementsprechend fehlt jedwede Information“, begründet Lassenberger die Anfrage an BM Anzengruber.
Endabrechnung liegt noch nicht vor
„Der Gesamtbetrag für Herstellung, Lieferung und Montage des Schildes inklusive Beleuchtung belaufen sich auf 6268,52 Euro“ heißt es in der Anfragebeantwortung. Nicht enthalten sind darin die Kosten für das Gewerk Elektrik, für das noch keine Rechnung vorliegt. Folglich gebe es auch noch keine Endabrechnung.
Die Neugestaltung sei „primär aus Gründen der Sichtbarkeit und somit Auffindbarkeit des Büros“ erfolgt: „Es musste immer wieder festgestellt werden, dass rathausfremde Personen suchend durch die Gänge irren. Vor allem auch anlässlich der wöchentlich stattfindenden Bürgermeistersprechstunde“, hieß es aus dem Büro Anzengruber.
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