Warten auf die „Sonne“

Badeschluss und Baustelle: Harte Wochen für Grazer

Steiermark
06.09.2025 07:00

Mit Schulbeginn ist traditionell Schluss in den meisten Grazer Freibädern. Ein direkter Umstieg in die Halle ist heuer nur eingeschränkt möglich, da sich im Bad zur Sonne die Umbauarbeiten noch bis in den Oktober ziehen. Doch es gibt Alternativen.

Grundsätzlich positiv blickt die Holding Graz, die für die Mehrzahl der Freibäder in der Landeshauptstadt verantwortlich ist, auf den Sommer zurück. Die Hochrechnungen mit Stand Ende August lassen darauf hoffen, dass unterm Strich „das zweit- oder zumindest drittbeste Ergebnis aller Zeiten“ herausschaut, sagt Sprecher Gerald Zaczek-Pichler. Konkret dürfte sich die Besucherzahl bei rund 365.000 einpendeln. Rechnet man den Ausfall durch die seit Mai laufende Sperre im Bad zur Sonne mit ein, wäre man bei rund 400.000 Gästen gelandet, so Zaczek-Pichler.

Da sich der dortige Umbau als umfangreicher erwies als geplant, kann die altehrwürdige Institution im Bezirk Gries erst am 13. Oktober wieder Besucher empfangen. Ursprünglich wäre Ende September vorgesehen gewesen. Ausweichen kann man in die Eggenberger Auster oder ins Unionbad. Die beiden Hallen waren zuletzt wegen routinemäßiger Revision geschlossen, öffnen aber plangemäß mit dem ersten Schultag ihre Pforten.

Im Ragnitzbad kann man voraussichtlich bis 20. September noch schwimmen und planschen.
Im Ragnitzbad kann man voraussichtlich bis 20. September noch schwimmen und planschen.(Bild: Jauschowetz Christian)

Badespaß unter freiem Himmel gibt es noch im Ragnitzbad. Hier haben die Verantwortlichen freie Hand, da das Bad von der Holding verpachtet wird. Das Team um Markus Leskovar will noch bis 20. September die Stellung halten. „Oft sind das keine klassischen Badetage mehr, aber trotzdem publikumsstark. Vor allem, weil wir in dieser Zeit die Einzigen in Graz sind, die im Freibereich noch offen haben“, erklärt er. Mit Frühschoppen und Abschlusskonzert hat man fürs Saisonfinale auch noch zwei Veranstaltungen eingeplant.

Wachablöse am Badesee: Jetzt kommen die Fischer
Auch außerhalb von Graz ist es noch vielerorts möglich, den Spätsommer im Freibad zu genießen. Am Badesee Wildon soll der Betrieb zumindest noch eine Woche weitergehen, sagt Pächter Thomas Mayer – „eventuell hängen wir noch eine zweite Woche an“. Mit Start der Fischersaison ist dann Schluss mit dem Sommermodus, Mayer verspricht aber, hartgesottene Badewillige auch dann nicht auszusperren. „Eintritt verlange ich aber keinen mehr.“

So richtig glücklich mit dem Geschäft ist heuer kaum jemand. „Schon der Mai war schlecht, der Juni dann top, der Juli eine Katastrophe“, bringt es Mayer auf den Punkt. Im August wiederum hat das Wetter die Betreiber vor allem an den so wichtigen Wochenenden im Stich gelassen. In Wildon rechnet man mit einem Gästeminus von 25 bis 30 Prozent. Auch in der Ragnitz bilanziert man „durchwachsen“, hofft aber auf die ausständigen Septemberwochen, an denen man in Graz quasi ein Monopol hat. Nur die Holding zeigt sich „durchaus zufrieden“ mit der Saison – dem Rekord-Juni sei Dank.

Grätzelinitiative Margaretenbad:
„Wir wünschen uns eine Strategie“

„Es gibt keinen Grund zuzusperren“, sagt Claudia Beiser von der Grätzelinitiative Margaretenbad über den Saisonschluss mit Schulbeginn. Eine Verlängerung würde gerade in der Geidorfer Erholungsoase Sinn machen, denn „ins ,Margerl’ kommt man auch, wenn es tagsüber gewittert“. Viele Stammgäste würden an solchen Tagen auch am Abend noch ihre Runden drehen, überhaupt sei das Bad so viel mehr als ein simples Becken: „Als sozialer Treffpunkt ist das ,Margerl’ unverzichtbar.“

Claudia Beiser (Zweite von links) mit ihrem Team der Grätzelinitiative Margaretenbad
Claudia Beiser (Zweite von links) mit ihrem Team der Grätzelinitiative Margaretenbad(Bild: Grätzelinitiative Margaretenbad)

„Jedes Bad hat seine eigenen Qualitäten“
Im Vorjahr bekam man eine Gnadenfrist, doch die erste Woche nach Schulbeginn war verregnet. So habe sich das für die Holding, für die Einzeleintritte naturgemäß mehr zählen als Saisonkarten, nicht gerechnet. Beiser fordert, dass nicht alle über einen Kamm geschoren werden, denn „jedes Bad hat seine eigenen Qualitäten, sein eigenes Publikum“. Ihr schwebt eine Bäderstrategie mit unterschiedlichen Lösungen für jede Grazer Einrichtung vor, wie es etwa Wien vorzeige.

Bang ist ihr trotzdem nicht, denn die Initiative ist mit ihrem Ecklokal im Herzen von Geidorf seit mittlerweile zehn Jahren gut aufgestellt und erfreut sich wachsenden Zuspruchs auch abseits der Badesaison: Erst dieser Tage habe man das 500. Mitglied begrüßt.

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