Weniger wegen Krise

Börse-Firmen zahlten Chefs „nur“ 250 Millionen

Wirtschaft
03.09.2025 06:00

Insgesamt 161 Vorstände haben die 39 größten Firmen an der Wiener Börse. Und sie bezahlen ihre Chefs gut: In Summe verdienten sie im Vorjahr an die 250 Millionen Euro. Pro Kopf waren das 1,4 Millionen. Allerdings gibt es enorme Unterschiede, und auch bei ihnen wirkte sich die Krise aus: Der Durchschnittsbezug sank um 129.000 Euro. Der Bestverdiener ist ein alter Bekannter ...

Auch Österreichs Firmen-Vorstände spüren die Krise – wenn auch auf hohem Niveau: Im Durchschnitt verdiente jeder der 161 Chefs von börsennotierten Betrieben im Vorjahr 1,425 Millionen Euro, das war jedoch um 129.000 Euro oder 9 Prozent weniger als noch 2023, so die neue Analyse des Anlegerverbandes IVA. Sogar gut zehn Prozent verloren die Vorstandsmitglieder der 39 größten Börse-Unternehmen. In Summe erhielten sie an die 250 Millionen euro, ein Minus von zusammen satten 26 Millionen Euro gegen 2023.

Angesichts der Wirtschaftsflaute „kann man das als Zeichen des zunehmenden Drucks der Aktionäre und als Verantwortung betrachten“, betont IVA-Geschäftsführer Florian Beckermann. Ein Gutteil des Gehaltsrückgangs liegt daran, dass deutlich weniger erfolgsabhängige Prämien ausbezahlt wurden. Der Anteil dieser variablen Bezüge sank laut Angaben in den Geschäftsberichten im Schnitt von 44 auf 40 Prozent des Gesamtjahreseinkommens in den Chefetagen.

Deutlich mehr als normale Vorstände verdienten die Generaldirektoren. Sie kamen im Mittel auf je 2,04 Millionen Euro, das waren knapp sieben Prozent weniger als 2023. Allerdings sind die Unterschiede gewaltig. Österreichs bestbezahlter Manager war neuerlich Bawag-Boss Anas Abuzaakouk. Dank eines Gehaltssprungs um gleich 17,4 Prozent knackte er mit einer Gage von 10,9 Millionen Euro als Erster in Österreich die Zehn-Millionen-Marke. Mit Abstand folgen Andritz-Chef Joachim Schoenbeck (5,5 Millionen Euro) sowie Peter Oswald von Mayr-Melnhof Karton (4,67 Millionen Euro). Schlusslicht mit 268.000 Euro war Andreas Grassauer, CEO von Marinomed.

Anas Abuzaakouk, Vorstandschef der Bawag, war mit 10,9 Millionen Euro der Gagenkaiser.
Anas Abuzaakouk, Vorstandschef der Bawag, war mit 10,9 Millionen Euro der Gagenkaiser.(Bild: Bawag)

Generell seien die Bosse bei uns nicht zu üppig entlohnt, meint Beckermann. In der EU sowie in Deutschland beziehen Vorstandsvorsitzende im Mittel ca. 6,8 Millionen Euro. Die heimischen Firmen mit Staatsbeteiligung seien bei den Vorstandsgagen sogar im unteren Mittelfeld. Nur die OMV ist wegen ihrer Größe auf Platz 5, Verbund, Post, Telekom, Flughafen Wien oder EVN rangieren weit dahinter.

Bei den 291 Aufsichtsräten kommen weitere 21,7 Millionen Euro an Vergütungen zusammen. Spitze war auch da die Bawag, deren Aufsichtsrats-Präsident Egbert Fleischer mit 385.000 Euro entlohnt wurde.

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