"Ein Meilenstein"

Stöger erfreut über Start des ELGA-Onlineportals

Österreich
03.01.2014 13:47
Die im Vorfeld viel kritisierte Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) hat am Donnerstag seinen Betrieb aufgenommen. Gesundheitsminister Alois Stöger zeigte sich sehr erfreut über den "Meilenstein in der österreichischen Gesundheitspolitik" und empfahl allen Patienten, das Onlineportal zu nützen. Die Ärztekammer gibt sich weiterhin wenig überzeugt vom neuen System und glaubt eher an eine Behinderung als eine Verbesserung der Arbeit der Mediziner.

"ELGA katapultiert uns ins 21. Jahrhundert", frohlockte Stöger am Freitag. Wer die eigenen Daten für sich behalten möchte, habe die Möglichkeit, sich online oder mittels Formular von ELGA abzumelden. "Ich empfehle allerdings allen Patienten, die Elektronische Gesundheitsakte zu nutzen", meinte Stöger, "denn mit ELGA haben die behandelnden Ärzte einen besseren Überblick über die Krankengeschichte und können somit mehr Qualität in Diagnose und Behandlung erbringen."

ELGA-Ombudsstellen stehen ab Herbst zur Verfügung
Wer sich Sorgen um seine Daten macht, kann sich auch schriftlich abmelden, telefonische Auskünfte dazu gibt es (österreichweit zum Ortstarif) unter 050/124 4411. Administriert wird der Ausstieg, der sogenannte Opt-out, von der mit Jahresbeginn startenden Widerspruchsstelle beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger. In die Krankenkasse gehen und sich dort persönlich abmelden, ist dagegen nicht vorgesehen. Ab Herbst 2014 sollen auch ELGA-Ombudsstellen zur Verfügung stehen.

Im zweiten Halbjahr 2014 werden die ersten Gesundheitsdaten via ELGA abrufbar sein. Damit werde die Patientensicherheit und die Transparenz für Patienten erhöht, so Stöger: "Erstmals kann man die eigenen Daten ganz einfach einsehen und mittels Protokoll nachvollziehen, welche Ärztin oder welcher Apotheker wann auf die eigenen Daten zugegriffen hat."

Ärztekammer empfiehlt "Opt-out"
Die Ärzteschaft läuft indes weiter Sturm gegen die ELGA. Der Hausärzteverband etwa will kommende Woche den Patienten bei einer Pressekonferenz das "Opt-out" empfehlen. Ärztekammer-Präsident Arthur Wechselberger hatte vor wenigen Tagen gemeint: "Ich hoffe, die ELGA-Betreiber setzen in den kommenden Monaten alles daran, das für Ärzte derzeit noch völlig unbrauchbare System zu verbessern."

Es sei "keine Frage, dass elektronischer Datenaustausch die Behandlungsabläufe gerade im Spital unterstütze", ELGA würde "im aktuellen Zustand" die Arbeit der Ärzte allerdings "eher behindern". Das größte Problem sei die "unzumutbar umständliche" Suchfunktion, so Wechselberger.

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