In Indonesien sind in den vergangenen Tagen Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen eine Zulage für Abgeordnete zu protestieren. So bekommen diese umgerechnet etwa 2600 Euro monatlich alleine für Wohnen. Diese Summe übersteigt den Monatslohn etlicher Indonesierinnen und Indonesier um ein Vielfaches.
Die Menschen in dem südostasiatischen Inselstaat leiden derzeit unter steigenden Lebenshaltungskosten und Massenentlassungen. Gleichzeitig stellen Politikerinnen und Politiker ihren luxuriösen Lebensstil in sozialen Medien zur Schau. Die Wut der Menschen richtet sich nun vor allem gegen eine zusätzliche monatliche Wohnungszulage.
An den Protesten beteiligen sich viele Studierende. Insgesamt gingen in den vergangenen Tagen Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Jakarta und in anderen Landesteilen auf die Straße. Zuletzt kam es zu schweren Zusammenstößen mit den Einsatzkräften, die daraufhin Hunderte Demonstrierende festnahmen. Die Polizei setzte auch Tränengas und Wasserwerfer ein.
Motorradtaxi-Fahrer getötet
Am Donnerstagabend (Ortszeit) eskalierten die Proteste. Ein 21-jähriger Fahrer eines Motorradtaxis war in Jakarta von einem gepanzerten Polizeifahrzeug überrollt und getötet worden. Der Vorfall hatte sich nahe dem Parlamentsgebäude ereignet, als sich das Fahrzeug einen Weg durch die Menschenmenge bahnte.
Der Tod des Fahrers löste landesweite Empörung aus. Studierende kündigten für Freitag eine Protestaktion gegen Polizeigewalt an. „Wir können nicht ändern, was passiert ist. Aber wir übernehmen die Verantwortung dafür“, sagte ein Polizeisprecher. Gegen den Fahrer des gepanzerten Fahrzeugs werde nun ermittelt. Alle sieben Besatzungsmitglieder seien festgenommen worden, hieß es. Staatspräsident Prabowo sagte in einer Videobotschaft, er sei schockiert und enttäuscht über das exzessive Vorgehen der Polizei. Er rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und der Regierung zu vertrauen. Es werde eine Untersuchung geben.
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