5,5 Millionen Euro

Heuer kein Spendenrekord für “Licht ins Dunkel”

Österreich
25.12.2013 09:35
Erstmals seit Jahren hat es für die ORF-Hilfsaktion "Licht ins Dunkel" am Heiligen Abend keinen Spendenrekord gegeben. Bis Mitternacht des 24.12. wurden rund 5,5 Millionen Euro gespendet. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 6,8 Millionen Euro gewesen. Die Gäste der "Licht ins Dunkel"-Weihnachtssendung störten sich daran freilich nicht, sie beschäftigten sich mit der Lage der Armen ebenso wie mit der Politikverdrossenheit der Österreicher.

Obwohl heuer bislang um 1,3 Millionen Euro weniger gesammelt werden konnten, gibt man sich beim ORF zufrieden. Die "Licht ins Dunkel"-Beauftragte Sissy Mayerhoffer meinte gegenüber Ö1: "Es ist ein großartiger Erfolg und wir sind alle sehr zufrieden damit." Eine Spendenmüdigkeit der Österreicher sieht Mayerhoffer nicht als Grund für das Ergebnis, sondern die Tatsache, dass heuer bereits an Hochwasseropfer und die Aktion "Nachbar in Not" für syrische Flüchtlinge gespendet wurde.

Die Gäste der alljährlichen Weihnachtssendung verbreiteten jedenfalls die typische Stimmung: Für Kardinal Christoph Schönborn ist Solidarität das Stichwort für die nächsten Jahre. Vor allem bei den schwächeren Einkommensverhältnissen müsse etwas getan werden, betonte der Kardinal im Gespräch mit Moderatorin Marie Claire Zimmermann. Sozialer Friede sei nur dann möglich, wenn der Wohlstand halbwegs gerecht verteilt werde.

Schirmherr Bundespräsident Heinz Fischer brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die Politik um Fairness und Anständigkeit bemühe. Der eingetretene Vertrauensverlust in die Politik sei auch mit dem Wahlkampf zu erklären, so Fischer. "Wenn man die Leistungen des anderen herabwürdigt, dann bleibt das nicht ohne Wirkung", meinte der Bundespräsident am Dienstagabend.

"Österreich steht gut da"
Bundeskanzler Werner Faymann betonte in der Sendung einmal mehr, dass, auch wenn jeder Arme und jeder Arbeitslose einer zu viel sei, Österreich sehr gut dastehe. In unserem Land gebe es sowohl soziale Unterstützung des Staates als auch Spendenhilfe der Bevölkerung, die in vielen anderen Ländern nicht in dieser Form existiere.

ÖVP-Klubomann Reinhold Lopatka verwies in Vertretung von Vizekanzler Michael Spindelegger darauf, dass die Politik für eine wirtschaftliche Situation sorgen müsse, die Hilfe für die Schwachen erlaube. "Der Staat kann aber nicht alles bewerkstelligen", betonte der Klubchef. Neben den staatlichen Einrichtungen brauche es auch das Engagement der Bürger und die Leistungen der Familien.

Strache sieht "rot-schwarze Leidensverlängerung"
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache sieht das Ergebnis der Nationalratswahl mit einem lachenden Auge, weil die FPÖ der Wahlsieger gewesen sei, aber auch mit einem weinenden Auge, weil man viele Stimmen an das BZÖ verschenkt habe, die zu einer Mehrheit gefehlt hätten. Deshalb gebe es nun eine rot-schwarze "Leidensverlängerung".

Der stellvertretende Klubobmann der Grünen, Werner Kogler, führte den Vertrauensverlust der Politik vor allem darauf zurück, dass die Parteien viel Energie "ins Gegeneinander" investierten. Gleichzeitig äußerte Kogler aber auch die Hoffnung, dass die Politik im EU-Wahlkampf ein besseres Bild abgeben werde, weil die pro-europäsiche Stimmung viel ausgeprägter sei, als viele vermuten.

Waltraut Dietrich, die geschäftsführende Klubobfrau des Team Stronach, gab sich optimistisch bezüglich der Zukunft der eigenen Partei, für die sie einen Vergleich mit der Natur heranzog: Wenn der Apfelsaft gepresst werde, dann gärt es und dann dauere es einige Zeit, bis er klar werde. Beim Team Stronach sei die Gärung "schon sehr weit". NEOS-Klubobmann Matthias Strolz verteidigte den Aktionismus seiner Partei. Man versuche die Botschaften in Bilder zu packen, um sie deutlicher zu machen.

Zahlreiche Promis am Spendentelefon
Wie jedes Jahr waren unter den Gästen zahlreiche Prominente, die sich am Spendentelefon engagierten. Neben Österreichs nächster Song-Contest-Teilnehmerin Conchita Wurst waren etwa Harald Serafin, Dagmar Koller, Uwe Kröger, "Life Ball"-Vater Gerry Keszler sowie "Krone"-Ombudsfrau Barbara Stöckl im Einsatz, um für bedürftige Menschen in Österreich und besonders für notleidende Kinder Geld zu sammeln.

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