Bahn und Straße

Muren, Flut: So geht‘s auf Brennerstrecke weiter

Tirol
24.07.2025 17:12

Nach Muren auf Bahnstrecke und Bundesstraße Richtung Brenner in Tirol können die Sperren der wichtigsten Verbindung nach Italien am Donnerstag teilweise wieder aufgehoben werden. Doch wie geht es weiter? Die „Krone“ hat bei den ÖBB und dem Landesgeologen nachgefragt.

Der Großraum Innsbruck stand Mittwochabend im Zentrum heftiger Gewitter. Wie berichtet, gingen mehrere Muren auf die Brennerstraße nieder. Sie musste ab der Stefansbrücke bis zur Kreuzung Schönberg-Matrei komplett gesperrt werden. Auch die Bahnstrecke war wegen Muren nicht mehr befahrbar. Die Straße konnte Donnerstagnachmittag gegen 15.30 Uhr wieder freigegeben werden.

Teilweise Freigabe der Bahnstrecke
Auch die Bahnstrecke soll Donnerstag ab 21 Uhr zumindest eingeschränkt wieder befahrbar sein. Regionalzüge von und nach Bozen und Trento können dann wieder fahren. Fernverkehrszüge sind laut ÖBB ab Freitagfrüh wieder unterwegs. Für S-Bahnen ist weiterhin ein Schienenersatzverkehr zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und Steinach unterwegs.

Das kann zu längeren Reisezeiten führen. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die ÖBB-Infokanäle zu informieren. Die Reparaturarbeiten an der Bahnstrecke werden voraussichtlich noch bis 30. Juli andauern. Eine komplette Freigabe ist am 31. Juli geplant.

Die Reparaturarbeiten entlang der Bahnstrecke Richtung Brenner werden bis Ende Juli dauern.
Die Reparaturarbeiten entlang der Bahnstrecke Richtung Brenner werden bis Ende Juli dauern.(Bild: ÖBB)

Oberflächenentwässerung soll verbessert werden
Die Verkehrsverbindungen Richtung Brenner sind immer wieder von Muren betroffen. Eine stetige Zunahme lasse sich aber nicht erkennen, sagt Landesgeologe Roman Außerlechner auf Anfrage der „Krone“. Der Landesgeologe verweist auf zahlreiche Sicherungsmaßnahmen wie Schutznetze, die ständig erweitert werden. „Zudem laufen Planungen zur bereichsweisen Anpassung der Oberflächenentwässerung, um Rutschungsprozesse unterhalb der Brennerstraße zu reduzieren“, erläutert Experte Außerlechner weitere Schritte.

Mehrere Muren gingen Mittwochabend auf die Bundesstraße und die Bahngleise Richtung Brenner ab.
Mehrere Muren gingen Mittwochabend auf die Bundesstraße und die Bahngleise Richtung Brenner ab.(Bild: ÖBB)

Hänge werden untersucht
Auch die ÖBB sorgen vor. Was nach den aktuellen Ereignissen eventuell auf der Brennerstrecke nachzujustieren ist, lasse sich noch nicht sagen, heißt es. Aber allgemein sei die Erweiterung von Steinschlagschutznetzen ständig Thema: „Aktuell werden Hang- und Böschungsflächen auf ihre mögliche Anfälligkeit für ein Abrutschen bei Starkniederschlägen untersucht.“

Millionen für Schutz vor Naturgefahren
In ganz Tirol investieren Land, Bund und Gemeinden heuer 6,6 Millionen Euro für Erosions- und Steinschlagschutz. Die größten Brocken machen aber Maßnahmen gegen Hochwasser (31 Millionen Euro) und den Schutz vor Wildbächen (29 Millionen Euro) aus. Roman Außerlechner: „Dauersiedlungsraum und hochrangige Infrastrukturen stehen im Fokus. Bei Bedarf finden auch verstärkte Überwachungen statt. Dazu gehören regelmäßige Begutachtungen und eventuell Vermessungen, teils werden Frühwarnsysteme installiert, um entsprechende Entscheidungen treffen zu können.“

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