Megastar genervt

Ronaldo droht Fans in Saalfelden mit der Polizei

Der Hype um Cristiano Ronaldo springt in Saalfelden auf ein neues Level. Während Hunderte Fans seit Tagen das Teamhotel des saudischen Top-Klubs Al-Nassr belagern, drohte der Megastar bereits mit der Polizei. Am Abend gab es auch noch einen Feuerwehreinsatz. Die „Krone“ ist von Beginn an im Brandlhof dabei und kennt die Gründe. 

Es geht um Autogramme, Fotos oder darum, ihn einfach nur zu Gesicht zu bekommen. Seit der saudische Topklub Al-Nassr FC mit Superstar Cristiano Ronaldo im Brandlhof weilt, tummeln sich täglich Hunderte von Fans rund um den Hotelkomplex. Auch im Inneren der Anlage tragen nahezu alle Gäste Fankleidung mit der legendären Nummer sieben.

Bei An- und Abreise zu den verschiedenen Trainingseinheiten vor Ort, aber auch in der Lobby kommt es teils zu tumultartigen Szenen. Am Samstag musste der schwarze Mercedes-Van von Sadio Mané gar eine Vollbremsung hinlegen, weil kreischende Fans bei strömendem Regen die Straße zum Trainingsplatz stürmten und auf glitschigem Untergrund ausrutschten.

Doch damit nicht genug: Kinder, die mit ihren Familien nur wegen Ronaldo im Hotel eincheckten, schlichen sich in jenen Gang, wo ihr großes Idol seine Suite bezog und schlugen gar gegen seine Tür. Der Portugiese machte diese nach einigen Minuten gereizt auf und drohte lautstark mit der Polizei!

Mit Plakaten hoffen Fans auf eine Unterschrift ...(Bild: GEPA)

... oder eine Reaktion von Ronaldo.(Bild: GEPA)

„Geben hier Tausende von Euro aus“
„In dem Moment, wo die Kinder oben waren, waren wir nicht gut aufgestellt“, verriet ein Security-Mitarbeiter der „Krone“, während einige Eltern und Kinder maßlos enttäuscht sind. „Es kann doch nicht sein, dass wir hier Tausende von Euro ausgeben und es keine Chance gibt, ein Foto oder ein Autogramm zu bekommen“, ärgerte sich eine Familie aus Vorarlberg.

Andere hatten hingegen Glück. Die Familien des Camp-Veranstalters trafen den fünffachen Ballon d’Or-Gewinner offiziell hinter verschlossenen Türen, andere erbettelten im Gang ein Foto.

Ein Fan aus Ybbs lauerte dem Superstar im Hotelgang auf und ergatterte ein Foto.(Bild: zVg, Krone KREATIV)

Am Sonntagnachmittag gab es dann aber doch für eine Vielzahl an Zaungästen ein Happy End, als Ronaldo im Außenbereich zahlreiche Autogramme schrieb. Neben Bildern, Fußbällen oder Trikots signierte er sogar auf Kfz-Kennzeichen und Unterwäsche. Sein Blick dabei? Vielsagend! Während die CR7-Fanaten ihr Glück kaum fassen konnten und in Tränen ausbrachen.

Trainingslager der Saudis mit dem Megastar im Gepäck unterschätzt?
Hotelmitarbeiter und auch das Security-Team arbeiten bis tief in die Nacht am Limit, um die Lage im Wellnessresort nur irgendwie unter Kontrolle zu behalten. Ob man das Trainingslager der Saudis mit dem Megastar im Gepäck unterschätzt hat? „Das kann ich so nicht beantworten. Aber sollten sie nächstes Jahr wieder kommen, müssten wir alles komplett anders machen“, gehen die Geschehnisse auch an Hoteleigentümer Alexander Strobl im „Krone“-Gespräch nicht spurlos vorbei.

Auch er spürt, dass sich die Gemütslage langsam, aber sicher zuspitzt, kritisiert aber auch das Vorgehen des Wüstenklubs und der Ronaldo-Hardcorefans: „Viele glauben, dass nur weil sie hier eingecheckt haben, ein Anrecht auf ein Autogramm oder ein Foto mit Cristiano (Ronaldo, Anm.) besteht. So ist es aber nicht! Der Klub hätte aber auch einfach einen ganzen Hotelabteil buchen können. Doch das kam für sie nie infrage“, wurde er deutlich.

Und weil es noch nicht unruhig genug zugeht, kam es am Abend sogar noch zu einem Feuerwehreinsatz. Ein Wasserkocher löste den Fehlalarm im Hotel aus. Die Feuerwehr konnte den Einsatz rasch beenden.

Ronaldo-Klub noch eine Woche in Saalfelden
Offiziell hausen die Saudis noch bis 4. August vor den Toren Saalfeldens, danach geht’s nach Portugal. Ob Ronaldo frühzeitig abreist, scheint aktuell aufgrund der Unruhe nicht mehr ausgeschlossen. Am Mittwoch und Samstag testet der Wüstenklub noch in Grödig gegen Toulouse und Al-Ahli. Die Flachgauer Gemeinde muss sich zweifellos auf einen Ansturm rüsten.