Behörden alarmiert
Invasive Schlangen breiten sich auf Mallorca aus
Auf Mallorca breiten sich derzeit immer mehr invasive Schlangen und andere Schädlinge aus. Einige Schlangenarten würden sich immer schwerer eindämmen lassen, teilte die Öko-Landbauvereinigung Apaema mit. „Sie bedrohen die Landwirtschaft, Tierarten und die empfindlichen Ökosysteme der Insel“, heißt es in einem Bericht.
Sobald die Temperaturen steigen, sind laut der Mallorca Zeitung wieder zahlreiche Schlangen auf der spanischen Insel unterwegs. Die Artenschutzbehörde Cofib bekommt demnach täglich zwischen zehn und 15 Anrufe von Bewohnerinnen und Bewohnern, die eine Schlange auf ihrem Grundstück entdeckten. In sozialen Medien berichteten auch einige Touristinnen und Touristen von unerfreulichen Begegnungen mit den Tieren – nicht nur auf Mallorca, sondern auch auf Ibiza.
Oft handelt es sich um die sogenannten Hufeisen- und Treppennattern, die um die Jahrtausendwende durch Pflanzenimporte nach Spanien gelangten. Die Hufeisennatter ist nicht giftig, aber aggressiv. Sie gilt als leicht reizbar und bissig. Die bis 1,75 Meter lange Natter hat unter anderem gelbe oder kastanienbraune Flecken sowie eine schwarze und bläulich schimmernde Oberseite. Zu finden ist die Hufeisennatter oft in felsigem Hügelland und auf Bäumen. Wer ihr begegnet, sollte Abstand halten.
Treppennatter unter Artenschutz
Die Treppennatter ist maximal 1,6 Meter lang und damit vergleichsweise kleiner. Sie ist aufgrund ihrer dunklen Rückenlängsstreifen gut von anderen Arten zu unterscheiden. Die Natter ist oft in verwilderten Weinstöcken, Hecken, Ruinen sowie in brachliegendem Ackerland. Auch sie ist relativ aggressiv und beißt, wobei sie kein Gift besitzt. Die Treppennatter steht unter besonderem Artenschutz.
Die unterschiedlichen Schlangenarten seien kaum noch zu kontrollieren, warnte die Öko-Landbauvereinigung Apaema auf Mallorca. Die Behörde Cofib hielt fest, dass dazu es mehr Personal und eine eigene Arbeitsgruppe der Regierung bräuchte. Um die Ausbreitung der invasiven Schlangen in den Griff zu bekommen, wurden in den vergangenen Jahren bereits Fallen verteilt, mit denen die Reptilien eingefangen werden sollen. Auch Kontrollen von Schiffen, die etwa Olivenbäume transportieren, wurden durchgeführt.
Biologin: Weniger Nahrung hilft
Offenbar aber nicht mit nachhaltigem Erfolg – einige Touristinnen und Touristen haben inzwischen Angst, ins Meer zu gehen, weil sie dort eine Schlange treffen könnten. Auf Ibiza berichteten Badegäste, Schlangen im Meer gesehen zu haben. Die Behörden hätten zu lange nichts unternommen, sagen manche. Die Zahl der Schlangen würde sich auf natürliche Weise aber kaum mehr reduzieren lassen, sagte Biologin Antònia Maria Cirer zu „Ibiza Heute“. Das sei erst dann der Fall, wenn die Tiere nicht mehr ausreichend Nahrung fänden.
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