Die Sportwelt ist im Radfieber! Global sind alle Augen auf die Tour de France gerichtet. Aber auch in unseren Landesgrenzen treten bei der „Tour of Austria“ Top-Athleten in die Pedale. Mittendrin das steirische WSA Graz Team. Sportchef Christoph Resl erklärte der „Krone“, wie es hinter den Kulissen läuft.
Ich packe meinen Koffer und ich nehme mit! So geht es dieser Tage auch den steirischen Rad-Assen von WSA Graz. Vor dem Start der Österreich-Rundfahrt am 9. Juli in Steyr muss der steirische Radstall das gesamte Equipment verladen.
Insgesamt 14 Mann sind an Bord. „Sieben Fahrer und sieben Betreuer – davon sind zwei sportliche Leiter, zwei Mechaniker, zwei Physios und ein Busfahrer dabei“, erklärt WSA-Chef Christoph Resl, der seit Jahren beim Rennstall das Sagen hat und bei den Etappen immer in einem der zwei Begleitfahrzeugen sitzt. „Wir haben insgesamt 14 Rennräder dabei. Mit sieben Rädern fahren die Sportler die Etappen, die anderen sieben haben wir aufs Autodach geschnallt.“ Gibt es eine Ausreißergruppe, wird umgeschlichtet, fährt ein Auto mit dem entsprechenden Ersatzrad des „Ausreißers“ mit. Kostenpunkt eines dieser Rennräder? „9000 Euro!“ Alle aus Nano-Carbon, mit einem Gewicht von 6,8 Kilogramm.
Gibt‘s einen Platten, sind Ersatzreifen im Auto. „In Summe haben wir in jedem Begleitfahrzeug fünf Garnituren Vorder- und Hinterreifen dabei. Doch weil das Tauschen oft länger dauert, als gleich das Rad zu wechseln, wird oft eher auf das Ersatzrad zurückgegriffen.“ Ein Rädertausch will – der Boxenstopp in der Formel 1 lässt grüßen - gekonnt sein. „In der Formel 1 geht es natürlich um Hundertstel, bei uns um Sekunden. Aber grundsätzlich haben wir einen Wechsel in 20 bis 30 Sekunden erledigt“, sagt Resl, der seine sieben Athleten bei der Tour stets am Ohr hat.
„Wir haben in jedem der beiden Begleitfahrzeug, in dem neben einem sportlichen Leiter auch immer ein Mechaniker sitzt, den Tour-Funk, wo wir über das Gesamtgeschehen oder Unfälle informiert werden, auch eine Funkverbindung zu unseren Fahrern, die kleine Ohrenstöpsel – ähnlich wie früher die Handyfreisprechanlagen – tragen.“
Und wie sieht es mit der Verpflegung aus? „Hauptsächlich wird Reis gegessen. Das ist Standard“, sagt Resl. „Schon in der Früh vor dem Rennen. Am Abend dann oft in Kombination mit Thunfisch, Pesto oder Sugo – je nach Geschmack“, so der WSA-Teamchef. „Dazu werden täglich im Team sicher noch 50 Gels und 50 Riegel verdrückt. Da kommt bei fünf Etappen schon einiges zusammen.“ Zwei Trinkflaschen haben die Sportler ohnehin immer beim Start am Rad. „Wir haben aber sicher noch einmal zwischen 30 und 50 Trinkflaschen in den Fahrzeugen.“
In zwei Teambussen, die quer durch Österreich mitfahren, sind dazu nicht nur Kühlschränke und Eiswürfelmaschinen, sondern auch eine Waschmaschine und ein Trockner eingebaut. „Die sind nach den Etappen natürlich fest im Gebrauch.“
Starke Konkurrenz aus Österreich
Sportlich stapelt Resl vor der Tour noch etwas tief: „Beim Gesamtklassement werden wir nicht mitmischen können. Das ist bei sieben World-Tour-Teams am Start schwierig. Auch bei der Wertung des besten Österreichers sind mit Zoidl, Großschartner oder Konrad starke Fahrer dabei. Wir konzentrieren uns auf Etappen und Ausreißergruppen.“
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