Provisionsfrei und gemeinschaftlich soll die neue Website gaumenfest.at sein. Einige Vorreiter scheiterten bereits mit ähnlichen Ideen. Eine Konstante gibt es hingegen seit mittlerweile 25 Jahren.
Wenn regionale Wertschöpfung gestärkt werden und die Herkunft völlig transparent gestaltet sein sollen, ist die Direktvermarktung bereits seit vielen Jahren ein probates Mittel. Vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse fahren diese Schiene und setzen auf ihre treue Kunden, die auf die Produkte aus der Region stehen.
Mit einer Plattform soll nun ein neuer Maßstab gesetzt werden, wie Projektleiterin Claudia Hölbling erklärt: „Die Besonderheit von gaumenfest.at ist, dass 100 Prozent des Verkaufspreises direkt an den jeweiligen Betrieb gehen, auch bei der Zusammenarbeit mit anderen Höfen.“ Das Ziel sei es, faire Preise für Betriebe, aber auch Konsumenten, sicherzustellen. Unterstützt wird das Projekt durch Förderungen von Bund, Land und der EU. 16 heimische Betriebe sind bereits Partner – 14 davon aus Osttirol. Die Seite sei derzeit noch in der Aufbauphase und soll auf bis zu 150 geförderte Betriebe erweitert werden. Ab 20 Euro (je nach Betriebsgröße) können alle Leistungen bezogen werden, wie etwa der Online-Shop oder die technische Betreuung.
Ähnliche Ideen schon nach kurzer Zeit eingestampft
Vergleichbare Ansätze, vor allem in Osttirol, gab es spätestens seit der Corona-Pandemie zuhauf: So setzten kreative Bauern auf den Onlineshop „osttirol-kostbar“, um ihre heimischen Produkte zu vertreiben. Die Belieferung von Kunden in Osttirol aber auch Österreich war geplant. Mittlerweile ist die Website eingestampft.
Wenig später bastelten zwei junge Lienzer eine App, bei der sie Standorte von Bauernläden erfassten und im Programm mit Informationen, Produkten und weiteren Infos fütterten – die „Krone“ berichtete. Auch diese ist mittlerweile nicht mehr in den bekannten Vertriebsplattformen für Mobiltelefone erhältlich. Aktiv hingegen ist noch ein HAK-Projekt in Kooperation mit der Jungbauernschaft/Landjugend Osttirol. Auf der Website direkt-ost.tirol wurden Direktvermarkter in Osttirol erfasst.
Seit Vierteljahrhundert Vermarktung in der Stadt
Eine fixe Größe in Sachen Direktvermarktung ist hingegen der Lienzer Stadtmarkt. Dieser ist mittlerweile seit 25 Jahren regelmäßig in der Messinggasse vertreten und Teil der Stadtidentität geworden. Rund 4,8 Millionen Kunden wurden laut eigenen Angaben an 2600 Markttagen bedient. Damit zählt er zu den erfolgreichsten Frischemärkten in ganz Österreich.
Wir freuen uns über jeden Betrieb, der mit uns den Schritt in die digitale Direktvermarktung geht.
Projektleiterin Claudia Hölbling
Ob die neue Plattform dauerhaft der Direktvermarktung hilft oder ein vorübergehendes Strohfeuer auslöst, bleibt freilich offen. Interessierte können sich direkt auf der Plattform informieren und sich anmelden. „Wir freuen uns über jeden Betrieb, der mit uns den Schritt in die digitale Direktvermarktung geht“, sagt Hölbling. Alle Infos unter gaumenfest.at
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