Im Strafprozess gegen Sean „Diddy“ Combs werden sich die Geschworenen in der kommenden Woche zu den Beratungen zurückziehen. Bei den Schlussplädoyers am Freitag räumten die Verteidiger des früheren Rap-Stars häusliche Gewalt ihres Mandanten ein. Andere Verbrechen habe der 55-Jährige aber nicht begangen, so die Anwälte.
Die Aussagen von zwei Ex-Freundinnen, nach denen Combs sie unter anderem geschlagen und getreten habe, bestreite er nicht, sagte Verteidiger Marc Agnifilo vor Gericht in New York, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. „Zu der häuslichen Gewalt stehen wir.“
Ex-Freundin blieb, „weil sie ihn liebte“
Combs habe jedoch etwa seine Ex-Freundin Cassie Ventura zu nichts gezwungen, sie sei nach einer Millionen-Einigung mit ihrem Ex sogar als „Gewinnerin“ zu verstehen. „Es stand ihr immer frei zu gehen. Sie hat sich dafür entschieden zu bleiben, weil sie ihn liebte.“ Die beiden hätten einen ähnlichen „Swinger-Lifestyle“ gelebt und in dieser Hinsicht sehr gut zusammengepasst, sagte Agnifilo.
Die Version der Anklage hörte sich da ganz anders an. Sie warf Combs einmal mehr die Leitung eines „kriminellen Unternehmens“ sowie unter anderem Kidnapping, Brandstiftung, Bestechung, Zwangsarbeit und Sexhandel vor.
Combs droht lebenslange Haftstrafe
Ab kommender Woche beraten in Downtown Manhattan die zwölf Geschworenen über das Urteil. Die Jury muss über Schuld oder Unschuld des Musikers entscheiden. Für ihre Beratungen haben sie so viel Zeit, wie sie brauchen – bis zu einem Urteil könnte es wenige Stunden, aber auch viele Tage dauern.
In dem Verfahren in New York sind rund sechs Wochen lang mehr als 30 Zeugen und Zeuginnen befragt worden. Auch Videos von den ausschweifenden Sex-Partys wurden auszugsweise vorgespielt. Der 55 Jahre alte Combs bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädiert auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
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