Programm für Tuvaluer

Große Nachfrage nach Klima-Asyl in Australien

Außenpolitik
26.06.2025 12:51

Australien verfolgt eine extrem strenge Einwanderungspolitik. Personen ohne gültiges Visum, die auf Booten nach Australien kommen, werden in Offshore-Einrichtungen auf Nauru und Papua-Neuguinea untergebracht. Dort werden ihre Asylanträge geprüft. Eine Aussicht auf dauerhaften Aufenthalt in Australien gibt es zumeist nicht. Ganz anders sieht es für Klima-Flüchtlinge aus Tuvalu aus. Rund ein Drittel der Bewohner des pazifischen Inselstaats haben bereits einen Asylantrag gestellt.

Tuvalu gehört zu den am stärksten durch den Klimawandel bedrohten Gebieten der Welt. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern dürfte der Inselstaat wegen des steigenden Meeresspiegels innerhalb der kommenden 80 Jahre unbewohnbar werden. Zwei der neun Korallenatolle von Tuvalu sind bereits weitgehend überflutet.

Klima-Visa für 280 Menschen pro Jahr
Australien bietet Tuvalus Bewohnern daher Klima-Asyl an. Im November 2023 hatten beide Staaten dazu ein wegweisendes Abkommen vorgestellt, das den Inselbewohnern Freizügigkeit sowie die Unterstützung Australiens bei Naturkatastrophen einräumt. 2024 trat das Abkommen zur sogenannten Falepili-Union in Kraft, mit dem sich Australien verpflichtet, Tuvalu vor Naturkatastrophen, Pandemien sowie militärischen Angriffen zu schützen. Pro Jahr vergibt Australien nun Klima-Visa an 280 Menschen aus Tuvalu.

Seit dem Start des neuen Aufnahmeprogramms vergangene Woche stellten 3125 Tuvaluer einen entsprechenden Antrag, wie die Nachrichtenagentur AFP exklusiv von den australischen Behörden erfuhr. Dies ist fast ein Drittel der gut 10.000 Einwohner des Inselstaates. Die Registrierung für das Klima-Visum kostet 25 australische Dollar (in etwa 14 Euro) pro Person. Der Antragszeitraum endet am 18. Juli. Laut einer Volkszählung hatte Tuvalu 2022 10.643 Einwohner.

Lob für Visaprogramm
Australiens Klima-Visaprogramm für Tuvalu hat viel Lob erfahren. Zugleich besteht die Sorge, dass der kleine Inselstaat dadurch schnell seine jungen und hoch qualifizierten Bürger verliert. Außerdem muss sich Australien den Vorwurf gefallen lassen, dass seine wirtschaftliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zum Klimawandel beiträgt, während seine Pazifik-Nachbarn bereits mit massiven wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Erderwärmung zu kämpfen haben.

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