„Krone“-Kommentar

Hiroschima – kein Vergleich

Kolumnen
27.06.2025 11:00

US-Präsident Donald Trump neigt zu Superlativen – insbesondere wenn es um die eigenen Erfolge geht. So hat er nun den jüngsten Bombenangriff auf die Atomanlagen des Iran mit dem Abwurf der beiden ersten Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki verglichen: Beide Bombardements würden für das Ende eines Krieges gesorgt haben.

Nun mag es zwar im aktuellen Krieg gegen den schiitischen Gottesstaat einen ziemlich wackeligen Waffenstillstand geben, ob deshalb aber die Kriegssituation im Nahen Osten insgesamt beendet ist, muss leider bezweifelt werden. Die beiden vor bald 80 Jahren erfolgten Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki haben hingegen tatsächlich zum Ende des Zweiten Weltkriegs geführt.

Überdies gibt es jetzt ja auch Zweifel, ob die eingesetzten neuen US-Bomben trotz ihrer Fähigkeit, tief ins Erdreich einzudringen, die iranischen Atomanlagen tatsächlich zerstört haben. Andernfalls wäre das nukleare Aufrüstungs-Programm der Mullahs nämlich nur verzögert, keineswegs gestoppt. Und damit hätte das amerikanische Bombardement auf den Iran so gut wie gar nichts bewirkt.

Und noch einen fundamentalen Unterschied gibt es zwischen den aktuellen Bombenabwürfen und dem Einsatz von „Little Boy“ auf Hiroshima und „Fat Man“ auf Nagasaki: Wenn deren Einsatz auch Japan zur endgültigen Kapitulation zwang,-geschah dies doch zum Preis von 80.000 Toten in Hiroshima und 40.000 in Nagasaki, von den schwerst geschädigten Überlebenden gar nicht zu reden.

Somit treffen Donald Trumps Übertreibungen – gottlob – nicht immer Immer die Realität.

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