Israel-Iran-Krieg

Erdogan und Putin bieten sich als Vermittler an

Außenpolitik
16.06.2025 19:37

Am Montag haben der Iran und Israel die gegenseitigen Luftangriffe fortgeführt und gedroht, die Attacken auszuweiten. Israels Armee meldete unter anderem Angriffe auf Standorte von Raketen sowie auf mehrere Kommandozentralen der Revolutionsgarden in Teheran. Das iranische Militär traf die Städte Tel Aviv, Haifa und Petach Tikwa mit Raketen.

In Israel sind seit Freitag mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen und fast 600 weitere verletzt worden. Im Iran wurden mindestens 224 Menschen durch Angriffe getötet und mehr als tausend weitere verletzt. Seit Kriegsbeginn verlassen Bewohnerinnen und Bewohner Teheran in Scharen. Autobahnen sind verstopft, an den Tankstellen bilden sich teils kilometerlange Schlangen. Inzwischen gibt es kaum noch Benzin oder Sicherheit. Viele Iranerinnen und Iraner packten nur das Nötigste und flohen in den Osten oder Norden des Landes.

In Israel bekommt die Bevölkerung seit Freitag Vorwarnungen vor Raketen- und Drohnenangriffen. Dort gehören Raketenangriffe seit Jahrzehnten zum traurigen Alltag. Nun müssen die Menschen aber deutlich häufiger und länger in den Schutzräumen ausharren, als sie es aus früheren Konflikten kannten. Die israelische Armee befindet sich erstmals seit Jahrzehnten im Krieg mit einem Staat mit einem großen Militär.

Angriff auf eine Raffinerie im israelischen Haifa
Angriff auf eine Raffinerie im israelischen Haifa(Bild: AP/Ariel Schalit)
Iranerinnen und Iraner verlassen Teheran in Scharen.
Iranerinnen und Iraner verlassen Teheran in Scharen.(Bild: AFP/ATTA KENARE)

Erdogan telefonierte mit Putin
Einige Staatschefs haben sich bereits als Vermittler in Spiel gebracht, darunter US-Präsident Donald Trump, Russlands Machthaber Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan. „Die Türkei ist bereit, eine vermittelnde Rolle für ein sofortiges Ende des Konflikts und die Rückkehr zu Atomverhandlungen einzunehmen“, sagte Erdogan laut seinem Büro. Die Gewaltspirale gefährde die Sicherheit der gesamten Region, die „gesetzlose Einstellung“ der israelischen Regierung unter Netanyahu sei eine klare Bedrohung für das internationale System.

Erdogan telefonierte bereits mit dem iranischen Präsidenten Massoud Pezeshkian und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Trump zeigte sich offen dafür, dass Putin im Krieg vermittle. Dieser habe ihn deshalb auch angerufen, sagte er am Sonntag. „Ich wäre offen dafür. Wir hatten ein langes Gespräch darüber. Wir haben mehr darüber gesprochen als über seine Situation (Krieg in der Ukraine, Anm.).“ Die USA seien derzeit nicht in den Konflikt involviert, das könne sich aber noch ändern.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat für Dienstag eine Videokonferenz der Außenministerinnen und Außenminister einberufen, um sich zur Situation im Nahen Osten zu beraten.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt