Per Impfung

Geburtenkontrolle für die Wildpferde im Donaudelta

Tierecke
31.10.2013 09:42
Nach mehr als zwei Jahren voller langwieriger Verhandlungen mit den rumänischen Behörden startet die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" nun die Pilotphase des Geburtenkontroll-Projekts für die Pferde von Letea im Donaudelta. Die ersten 15 Stuten wurden kürzlich geimpft.

Ungefähr 1.000 freilebende Pferde gibt es im Gebiet in und um den Bereich des Letea Waldes im Donaudelta. "Eine Wildpferde-Population dieser Größe kann schon einmal das natürliche Gleichgewicht durcheinander bringen", so Robert Hengl, Leiter der Pferdeprojekt-Abteilung von "Vier Pfoten". "Aus diesem Grund haben wir ein Geburtenkontroll-Programm ins Leben gerufen, das auf einer wissenschaftlich fundierten und humanen Methode basiert – einer Immun-Kontrazeption mittels einer speziellen Impfung", so Hengl.

Premiere für derartige Geburtenkontrolle
Mit dieser Empfängnisverhütungsmethode soll die Population der Wildpferde reguliert und das Gleichgewicht zwischen der heimischen Tier- und Pflanzenwelt in Letea erhalten bleiben. Tierarzt Dr. Ovidiu Rosu: "Es ist das erste Mal, dass diese Art der Geburtenkontrolle bei einer Wildtierpopulation in Europa angewandt wird. Unser Ziel ist es, bis Frühlingsbeginn 100 Stuten zu impfen." Die rauen lokalen Wetterbedingungen werden für das Team eine besondere Herausforderung darstellen. Rosu: "Der Startzeitpunkt des Programms ist dennoch gut gewählt, da im Frühling die Stuten bereits wieder trächtig sein könnten."

Impfung hemmt die Fruchtbarkeit
Die Impfung wird die Reproduktion der Pferde an einem entscheidenden Punkt stoppen: bei der Befruchtung der Eizelle. Der Wirkstoff beeinträchtigt einen bereits vorhandenen Fötus nicht, stellt aber sicher, dass die Stute in der nächsten Paarungszeit nicht trächtig wird. Die Impfung wirkt ein Jahr lang und muss dann, ähnlich wie andere Impfstoffe, jedes Jahr vor der Paarungszeit aufgefrischt werden, um die kontrazeptive Wirkung aufrecht zu erhalten. Die Auffrischung kann auch aus größerer Entfernung mit einem Betäubungsgewehr durchgeführt werden, sodass die Stuten nicht noch einmal eingefangen werden müssen.

Edle Pferde sollen geschützt werden
Das Geburtenkontroll-Programm ist derzeit auf eine Dauer von drei Jahren ausgelegt. Die Tierschützer wollen sich weiter für ein Gesetz einsetzen, das den Status dieser einzigartigen Wildpferde-Population klar definiert und die edlen Tiere vor jeglichen Grausamkeiten schützt.

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