Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher empfinden das Dasein in ihren Wohnungen während einer Hitzewelle „heiß bis unerträglich heiß“. „Die Klimakrise macht unsere Wohnungen zu Hitzefallen. Besonders in unsanierten oder schlecht sanierten Gebäuden“, fasste Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Österreich, die Ergebnisse einer von der NGO beauftragten Umfrage zusammen.
Die Regierung wurde aufgerufen, in eine Sanierungsoffensive zu investieren. Denn die Hitze raube den Menschen den Schlaf, schade der Gesundheit und mindere die Lebensqualität, argumentierte Dengler. „Unseren Städten und Gebäuden fehlt es an Grün, Schatten und thermischer Sanierung. Statt beim Klimaschutz zu kürzen, muss die Bundesregierung Sanierungen fördern“, zudem gelte es, Eigentümer in die Pflicht zu nehmen und Hitzeschutz gesetzlich zu verankern, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.
80 Prozent mit negativen Auswirkungen bei Hitzewellen
Die Zahlen der Umfrage sprechen laut Greenpeace eine klare Sprache: 80 Prozent der Befragten spüren während Hitzewellen körperliche Folgen. Die gesundheitlichen Folgen treffen damit weite Teile der Bevölkerung und insbesondere vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Kinder. Zwei von fünf Menschen berichten von Schlafproblemen oder verminderter Leistungsfähigkeit während Hitzewellen, jede fünfte Person sogar von Kreislaufbeschwerden. Und Hitzewellen nehmen drastisch zu und werden immer extremer, unterstrich die NGO.
18 Prozent der Personen, die in Wohnungen leben, gaben in der von Integral durchgeführten Umfrage (Altersgruppe 16 bis 75 Jahre, 1000 Befragte) an, dass ihnen während Hitzewellen in der eigenen Wohnung unerträglich heiß ist. Besonders betroffen sind Menschen in unsanierten Wohnungen. Von der Wohnform lebten 46 Prozent in einem Einfamilien- oder Reihenhaus, 43 Prozent in einer Wohnung unterhalb des Dachgeschoßes sowie elf in einer Wohnung im Dachgeschoß.
Über die Hälfte der Befragten fordern, dass in Österreich entsiegelt, begrünt und renaturiert wird, um der Hitze zu entgegnen. Vier von zehn Menschen traten für deutlich mehr Investitionen in thermische Sanierungen durch den Staat ein. „Mit den aktuellen Budgetkürzungen droht jedoch aktuell genau das Gegenteil“, kritisierte Greenpeace.
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