Auch in Vorarlberg ist die Betroffenheit über den Amoklauf in Graz gewaltig, das politische und öffentliche Leben ist zum Erliegen gekommen. Die Gedanken gehören den Opfern und deren Familien.
Egal, wo man am Mittwoch in Vorarlberg unterwegs war, überall ist der Amoklauf, der am Mittwoch elf Menschen das Leben gekostet hat, Gesprächsthema Nummer 1. Das Bedürfnis, über die unsagbaren Vorkommnisse zu sprechen und zu versuchen, das Ausmaß der Gewalttat gemeinsam zu erfassen, scheint groß zu sein. Das öffentliche Leben gab diesem Bedürfnis auch den nötigen Raum, denn es galt äußerste Zurückhaltung. Das Land sagte kurzerhand seine Pressekonferenz zur Waldwoche ab, auch die Landesorganisation der SPÖ cancelte ihre Pressekonferenz zum Thema Geburtenstation am Landeskrankenhaus Bludenz.
Wir sind zutiefst erschüttert. In diesen Stunden gilt unser Mitgefühl den Opfern und ihren Familien.
Markus Wallner (ÖVP)
Bild: Urbantschitsch Mario
Im Vorfeld der österreichweiten Schweigeminute und des Glockengeläuts aller Vorarlberger Pfarren um 10 Uhr schickte Bischof Benno Elbs einfühlsame Worte des Trosts aus: „Im Gebet verbunden, tragen wir gemeinsam das, was wir allein nicht ertragen können. Es stärkt das Miteinander und schenkt Trost den Betroffenen und Hinterbliebenen. Herzlich lade ich alle ein, sich diesem Netz des Gebetes und der Solidarität anzuschließen. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir als Katholische Kirche in Vorarlberg uns mit den Menschen in ganz Österreich im Gebet verbinden.“ Viele Menschen hielten inne und nahmen sich die Zeit, ihre Gedanken zu sammeln.
Im Gebet verbunden, tragen wir gemeinsam das, was wir allein nicht ertragen können. Es stärkt das Miteinander.
Bischof Benno Elbs
Bild: Bischöfliches Ordinariat
Auch zahlreiche Landespolitiker verliehen ihrem Entsetzen Ausdruck, so etwa Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP): „Wir sind zutiefst erschüttert. In diesen Stunden gilt unser Mitgefühl den Opfern, ihren Familien, Angehörigen und allen Betroffenen.“ Unterdessen verwies Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) auf die Notfall- und Einsatzpläne an Vorarlbergs Schulen, um Unsicherheiten und Ängsten entgegenzuwirken.
In den Notfallplänen werden Vorbereitungen der Schulen auf Krisenszenarien zusammengefasst.
Barbara Schöbi-Fink
Bild: Mathis Fotografie
Die Notfallpläne fassen wichtige Vorbereitungen auf unterschiedliche Krisenszenarien in den Bildungshäusern zusammen. Somit haben die Pädagogen einen Leitfaden an der Hand, mit dem sie – abgestimmt auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort – unmittelbar reagieren können. Zur Verarbeitung der Geschehnisse in Graz wurde von Landesseite ebenfalls Unterstützung zugesagt: Alle Schulen werden bei Bedarf Gesprächsangebote für Lehrpersonen und Schüler zur Verfügung stellen, auch Unterstützungssysteme wie pädagogische Beratung, Schulsozialarbeit und Schulpsychologie stehen auf Abruf bereit.
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