Doppeltes Otto-Schenk Jubiläum an der Wiener Staatsoper: Zum 95. Geburtstag des im Januar verstorbenen Regisseurs wird seine „Rosenkavalier“-Inszenierung zum 400. Mal im Haus am Ring gezeigt.
Die Ausstattung mag etwas Staub angesetzt haben, doch die Inszenierung selbst funktioniert auch nach Jahrzehnten noch. Zum Auftakt der aktuellen Spielserie von Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“ zeigt die Wiener Staatsoper wieder Otto Schenks zeitlosen Regie-Klassiker – und das am Montag bereits zum 400. Mal seit der Premiere im April 1968.
Der im Januar verstorbene Schenk, der dieser Tage seinen 95. Geburtstag gefeiert hätte, hat die „Komödie für Musik“ sehr organisch aus der Partitur heraus erarbeitet, ja die Gesten und Blicke der Figuren quasi aus den Noten herausgeschält. Vieles sei ja in Text und Musik bereits vorgezeichnet, beschrieb Schenk seine Arbeit selbst in einem Interview – man müsse also nur genau lesen und hinhören.
Musikalisch ist dieser Auftakt ein guter, nur selten aber herausragender Opernabend: Adam Fischer am Pult deckt die Sänger immer wieder zu mit Breitwandsound. Günther Groissböck überzeugt als wienerisch-polternder Ochs, die Feldmarschallin von Krassimira Stoyanova ist nur punktuell lyrisch. Die Rollendebüts: Sabine Devieilhe ist eine (sehr) zarte Sophie, Emily D’Angelo ein szenisch starker, vokal etwas metallischer Octavian. Fazit: Viel Kraft, viel Klang, aber nur wenig Raffinesse.
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