Neue Primaria

Bratl übernimmt Leitung der Maria Ebene

Vorarlberg
09.06.2025 12:05

Vorarlbergs einziges Suchtkrankenhaus hat eine neue Chefin: Laut einem Bericht des ORF Vorarlberg wird die gebürtige Steirerin Simone Bratl ab 1. Dezember Primaria der Stiftung Maria Ebene.

Dass die seit dem Abgang von Philipp Kloimstein vakante Führungsposition so schnell besetzt werden konnte, kommt durchaus überraschend, zumal potenzielle Bewerber nicht gerade Schlange gestanden haben sollen. Die 45-jährige Bratl bringt alle nötigen Qualifikationen mit und kann auf einen beeindruckenden Lebenslauf verweisen. Derzeit ist die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin sowie Allgemeinmedizinerin als Oberärztin an der Psychiatrie St. Gallen tätig, genauer in der Tagesklinik am Ambulatorium in Rorschach.

„Wieder mehr Ruhe, Verlässlichkeit und Wertschätzung“
Angesichts der geografischen Nähe zu ihrem neuen Arbeitgeber ist davon auszugehen, dass sie weiß, was auf sie zukommt. In den vergangenen Jahren hatte die Stiftung Maria Ebene wiederholt mit internen Streitigkeiten Schlagzeilen gemacht, Insider berichteten von einem teils regelrecht vergifteten Klima.

Die neue Primaria Simone Bratl.
Die neue Primaria Simone Bratl.(Bild: Stiftung Maria Ebene/Simone Bratl)

Stiftungspräsident Manfred Brunner gab sich gegenüber dem ORF jedenfalls zuversichtlich, dass mit der gebürtigen Steirerin wieder mehr „Ruhe, Verlässlichkeit und Wertschätzung“ im Krankenhaus einkehren werde. Bratl wird ihre gesamte Kraft in den neuen Job stecken können: So sei mit ihr vereinbart worden, dass sie zu 100 Prozent zur Verfügung stehe und keine Nebentätigkeiten – etwa in Form einer eigenen Praxis oder als Gutachterin – ausüben darf.

Ein schweres Erbe
Die Aufgabe hat es durchaus in sich, geht es doch auch darum, dass gesamte Team wieder auf eine einheitliche Linie einzuschwören. Ihrem Vorgänger Philipp Kloimstein, der unstrittig ein Fachmann war, ist das nicht gelungen. Innerhalb des Personals war ein regelrechter Richtungsstreit entbrannt, zudem hatte Kloimstein immer wieder Störfeuer von außen zu bekämpfen – zuletzt waren nach der Schließung der Außenstelle Lukasfeld die Wogen hochgegangen, unter anderem hatte Bernhard Amann, der ehemalige Obmann der Suchtpräventionsstelle Ex und Hopp, die Arbeit und den Führungsstil von Primar Kloimstein harsch kritisiert.

Philipp Kloimstein hatte mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen.
Philipp Kloimstein hatte mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen.(Bild: Mathis Fotografie)

Und nicht zuletzt ist Kloimstein auch an seinem Anspruch gescheitert: Er wollte die Einrichtung wissenschaftlich komplett neu ausrichten – und hat dabei wohl unterschätzt, wie sehr das Erbe des langjährigen Primars Reinhard Haller nach wie vor nachwirkt. Vor Kloimstein hatte sich bereits Michael Willis als ärztlicher Leiter versucht – dieses Projekt ging allerdings nur zwei Jahre gut und endete mit einem Gerichtsverfahren.

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