Die "Historical Software Collection" umfasst aktuell über zwei Dutzend Programme, die für ihre Zeit laut Kurator Jason Scott "bahnbrechend" waren: "Viele dieser Software-Produkte waren die ersten ihrer Art oder nutzten Merkmale und Ansätze, die seitdem von vielen Programmen kopiert wurden." Darunter etwa "WordStar" und "VisiCalc", die Vorgänger von Microsofts populärer Textverarbeitung Word sowie der Tabellenkalkulation Excel. Dank des Einsatzes von Emulatoren für den Browser könnten sie nun ohne zusätzliche Installation in "ruhmreichem Monochrom" wiedererlebt werden, so Scott.
Den Schwerpunkt der historischen Software-Sammlung bilden allerdings Computerspiele wie "Akalabeth", das erste Rollenspiel des "Ultima"-Entwicklers Richard Garriot, die Weltraumhandelssimulation "Elite" oder das zunächst für den Apple II veröffentlichte Hubschrauber-Spiel "Choplifter". Ebenfalls in der Sammlung vertreten sind der Atari-2600-Plattformer "Pitfall" sowie "E.T. – The Extra-Terrestrial". Das Spiel zum gleichnamigen Film von Steven Spielberg wird oftmals für den großen Zusammenbruch der Videospiel-Industrie im Jahr 1983 verantwortlich gemacht – zu Unrecht, wie Scott findet.
"Wenngleich vielen der Spiele die späteren Eigenschaften und Grafiken ihrer modernen Pendants fehlen, waren sie zu ihrer Zeit entweder echte Kassenschlager oder wurden als Unikat anerkannt", so der Kurator. Jetzt seien sie lediglich einen Mausklick entfernt im Browser zu finden. Scott zufolge kratzt die jetzige Software-Auswahl jedoch gerade einmal an der Oberfläche. Ziel sei es, nach und nach "ältere Programme wieder zum Leben zu erwecken", darunter neben Spielen auch Anwendersoftware und sogar Betriebssysteme.
Zu tun gibt es reichlich: Die Software-Sammlung des "Internet Archive" umfasst derzeit über 450.000 Speicher-Abbilder von Spielen und Programmen von mehr als 200 Computer-Systemen, über 2.500 Shareware-CDs sowie rund 4.500 Spieleklassiker der frühen PC-Ära.
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