Josef Stirmayr kann noch immer nicht fassen, dass ihm Unbekannte 24 Obstbäume umgeschnitten haben. Nun pflegt er die Bäume und hofft, dass schon bald neue Ästen nachkommen. Die Polizei sucht in der Zwischenzeit weiter nach Zeugen und vor allem nach dem Täter.
Wer macht so etwas? Das fragten sich nach dem Vandalenakt auf einem Feld von Landwirt Josef Stirmayr in Gramastetten zahlreiche Landsleute. In der Nacht von 2. auf 3. Mai wurden 24 seiner drei bis zehn Jahre alten Obstbäume „geköpft“, also mit Säge oder Axt umgeschnitten beziehungsweise umgehackt. Der Tatort liegt rund 100 Meter vom Bauernhof entfernt.
Mutwilliges Zerstören völlig sinnlos
„Das Echo aus der Bevölkerung war enorm“, sagt Stirmayr einen Monat nach dem Bosheitsakt. „Natürlich gibt es viel Schlimmeres, zum Beispiel wenn Menschen sterben, aber die Leute sagen: ,So etwas sollte nicht sein.‘“ Vor allem herrsche Unverständnis, so der 61-Jährige. Denn bei Diebstählen bleibe dem Täter immerhin eine Beute, aber das mutwillige Zerstören der Jungbäume sei völlig sinnlos.
1000 Euro Belohnung für Hinweise
Wer so etwas macht, das fragt sich nach wie vor auch die Polizei. „Da es bislang keinen Tatverdacht gibt, wurde eine Belohnung in der Höhe von 1000 Euro von einer Privatperson für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung der Täterschaft führen“, heißt es von der Exekutive, die nun um Hinweise aus der Bevölkerung bittet. Der Ökojagd-Vorstand lobte zusätzlich 500 Euro für Tipps zum „Baummörder“ aus.
Fünfstellige Schadenshöhe
Wobei Landwirt Stirmayr selbst gar nicht von einer Einzelperson ausgeht: „Ich vermute, dass es mehrere Täter waren. Weil das schafft man nicht alleine.“ Der 61-Jährige bewirtschaftet mit seiner Familie 30 Hektar Nutzfläche, die Schadenshöhe der zerstörten Jungbäume dürfte fünfstellig sein. Stirmayr will aber kein Mitleid, sondern Aufklärung – „damit so etwas nicht mehr passiert“.
Ein Berufskollege half ihm nach dem Vorfall: „Wir haben die Bäume nachgeschnitten und die Wunden verschlossen. Auf der Seite treiben Blindknospen aus. Wir hoffen, dass sich dort ein starker Ast entwickelt.“ Erst im Herbst wird man sehen, ob die Bäume überleben.
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