Das Ende einer „großen Liebe“: Elon Musk und Donald Trump mögen sich nicht mehr. Doch wenn sich zwei der wohl mächtigsten und auf ihre Art und Weise auch gefährlichsten Männer der Welt streiten, bleibt das nicht ohne Folgen ...
Oft sind es ja Kleinigkeiten, an denen eine Beziehung zerbricht. In diesem Fall war es allerdings das doch durchaus weitreichende Steuergesetz, mit dem Trump nicht nur den Superreichsten der USA gewisse Vorteile verschafft hätte. Denn geplant ist mit dem Paket unter anderem, Steuererleichterungen aus Trumps erster Amtszeit dauerhaft zu verlängern. Gegenfinanziert werden soll das etwa durch Einschnitte bei Sozialleistungen – aber nicht nur. In dem Steuer- und Ausgabenplan sollten wohl auch die Subventionen für Elektrofahrzeuge gekürzt werden.
Ein Streit, der nicht ohne Folgen bleibt
Ob das der einzige Grund war, warum der Tesla-Chef dem US-Präsidenten plötzlich die Freundschaft kündigte, ist nicht sicher. Noch im Februar erklärte Elon Musk, er liebe den US-Präsidenten „so sehr, wie ein heterosexueller Mann einen anderen Mann lieben kann“. Einige Monate später hat sich das Blatt gewendet.
Wenn sich derart einflussreiche Personen in die Haare kriegen, bleibt das jedoch nicht ohne Folgen für Dritte. Neben dem Einbruch der Tesla-Aktie sieht sich auch Trumps Republikaner-Partei zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt mit dem öffentlich ausgetragenen Zerwürfnis konfrontiert. Denn nur mit Mühe hatte man den moderateren Teil der Konservativen dazu gebracht, für Trumps Gesetz zu stimmen.
Weniger wegen der massiven Kürzungen im Sozialbereich, eher war dem wirtschaftsliberalen Flügel der Partei sauer aufgestoßen, dass das geplante Gesetz das ohnedies enorme US-Haushaltsdefizit noch einmal vergrößern dürfte. „Die Republikaner sind momentan wie Kinder in einem hässlichen Scheidungskrieg“, analysierte der US-Sender NBC News.
Die Republikaner sind momentan wie Kinder in einem hässlichen Scheidungskrieg.
NBC News über die Folgen von Trumps Zerwürfnis mit Musk
Widerstand in den eigenen Reihen
Trump könnte daher mit erneutem Widerstand in den eigenen Reihen konfrontiert werden. Dem Image des Präsidenten dürfte die offene Konfrontation nicht gerade zuträglich sein. Denn Musk war für Trump das Zugpferd in seinem Wahlkampf gewesen. Der Tech-Milliardär hatte rund 250 Millionen gespendet und war häufig mit Trump aufgetreten.
Doch auch für Elon Musk birgt das Zerwürfnis mit dem US-Präsidenten gewisse Risiken. Er ist bekannt dafür, Kredite mit seinen Tesla-Aktien zu besichern, die ihn zumindest auf dem Papier zu dem mit Abstand reichsten Menschen der Welt machen. Bei solchen Geschäften muss man oft Sicherheiten nachlegen, wenn der Kurs unter bestimmte Grenzwerte fällt. Wie aus dem aktualisierten Jahresbericht des Elektroauto-Herstellers für 2024 hervorgeht, hinterlegte Musk als Sicherheit für Kredite knapp 236 Millionen seiner Tesla-Aktien.
Aus für SpaceX-Programm?
Musk drohte zudem, dass seine Firma SpaceX sofort damit anfangen werde, die Weltraumkapsel Dragon außer Betrieb zu nehmen. Er verwies auf Trumps Worte, dass man viele Milliarden damit einsparen könnte, wenn man die Regierungsverträge von Musks Unternehmen aufkündigt. Das SpaceX-Raumschiff ist aktuell praktisch unverzichtbar für die USA, um Astronauten ins All zu bringen.
Musk kündigt „Bombe“ an
Und dann ist da noch die Ankündigung Musks auf Social Media. So postete er: „Donald Trump ist in den Epstein-Akten. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht öffentlich gemacht wurden. Hab noch einen schönen Tag, DJT!“ Und legte noch einmal nach: „Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen.“
Jeffrey Epstein starb 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle, nachdem er angeklagt worden war, einen Ring zur sexuellen Ausbeutung Minderjähriger unterhalten zu haben, zu dem auch hochrangige Politiker und Prominente gezählt haben sollen. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst die offizielle Version, dass Epstein Suizid beging. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen veröffentlicht.
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